Mittwoch, 31. Dezember 2008

Nikolaus

oder Sylvester oder so - fröhlichen Papst zum neuen Jahr! Knuddel Deine Frau und Deine Kinder (und grüß bitte von mir), genieß den Resturlaub und blogge dem Reinhard!

Bis dann 2009

R.

Dienstag, 30. Dezember 2008

Robbenbilder

Lieber MimUrlaub,

mit Ella ...
und Anton.

Du kennst das ja schon. Robbenbilder von Deinem Liblingspromotor aus BanderS.
Sollten diese Bilder wieder nicht wirken, gibt's im neuen Jahr Pornos!
Ansonsten harre ich ungeduldig Deines nächsten Posts, so möglich!
R.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

AC kontra MH

Lieber M.,

so sehr ich A. aus B. an der S. auch mögen mag, so wenig versehe ich, was Du mir damit sagen wolltest, dass er heute Abend komme. Wohin kommt er denn und zu welchem Behufe? Kommt er in trunkener Freundesrunde oder allein im Gram? Beabsichtigst Du, damit etwas Bestimmtes zu sagen, offen oder verdeckt? Ist es eine Bitte, Warnung - Drohung?

Ansonsten bis eventuell abends.

R.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Wuhn, wuhn, Mister Strela,

schön, Sie hier zu sehen. Ob es Donnerstag was wird entscheidet der Pegelstand des Familienfriedens wohl sehr kurzfristig. Alex wollte, glaub ich, auf jeden Fall da sein. Einstweilen wünsch ich frohes Futtern und anständigen Abstand vom Fuzzitum.

Schönen Gruß auch, der M.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Popöchen zurück

denn der Fuzzi ist zurück und in die Heimat geflutscht. Eben noch das charmante Umsatz-Monster vom Strelasund und schon wiedär zurück. Und wieder meinen Lieblings-Kroaten neue Gründe geliefert, mich mit Arbeit zu betrauen, die ich nicht ... und so weiter. War ansonsten ganz nett, vergleichsweise. Soll ich im Januar wohl wieder hin, wuhn.
Egal, wird's was mit Suff am Do?! Erwartungsfroh

Dein R.

Freitag, 19. Dezember 2008

Regenbogen

Hallo, hallöchen,

hast Du denn wenigstens einen Internet-Zugang in der Pension Regenbogen? Ich hoffe doch! Wie soll ich sonst in den nächsten Tagen zu meinen Robbenbildern kommen? Was genau treibst Du da eigentlich in Stralsund? Erzähl mir nichts von Kameras, das ist doch unglaubwürdig. Warum sollten die gerade Dich an die Ostsee schicken, um die Fischköppe zu entgräten?

Was meinen Vorruhestand betrifft, geht es mir nach dem heutigen ersten richtigen Tag eigentlich ganz gut damit. Man kommt nur eben zu nichts mehr. Von wegen den ganzen Tag vorm Computer sitzen, surfen, bloggen, Robben kieken. Is nich! Dass es uns, also mir und Dir, gelingt, hier wieder ein bisschen mehr Wind in die Bude zu pusten, hoffe ich trotzdem.

Vorerst belasse ich es bei feurigen Grüßen an Proletheus und seine ewigen Widersacher auf dem Olympus, Dein M.

Na wat denn?!

Willst Du etwa noch mehr Robben?

Alleine Bloggen ist doof!

gez. Aktionsbündnis Junge Dulder

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Krabbenfresse II

Ach ja, wie angedroht: Robbenbilder für den Blogverweigerer. Du weißt doch, dass ich nicht bluffe.
Oben: Reinhard in Erwartung von Martins neuestem Post.
Unten: Die hoffnungsfrohe Erwartung ist der Ernüchterung gewichen.

Grüße an den Rentner

Na, mein Alter,

Wie lässt sich Dein Dreimonatsruhestand so an?
Wirst Du häufiger schreiben?
Kommst Du mich Sonntag in Stralsund zu einer Runde Rostocker besuchen? Ich residiere in der Pension Regenbogen, also lass die Frau zu Hause.

Bis

R.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Dienstag, 16. Dezember 2008

Ähem

Ähem, ähem.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Ja, er lebt noch

Noch lebt er, wenngleich mit rauen Händen, teigigem Wanst und weichem Hirn. Die letzten zwei Stunden dieser vollgepfropften Woche wird er mit Zeitungslektüre verbringen, mehr geht nimmer. Er ist aber guter Dinge, dass bessere Zeiten kommen. Bis morgen, der M.

Sächssche Anfrage

Lebt denn der alte Blogmartin noch, Blogmartin noch, Blogmartin noch,
lebt denn der alte Blogmartin noch, Blogmartin noch ...

Und geht er morgen mit mir saufen tun?!?!?!

Stickum

Lieber Unheuer,

das Spiel war gut, Union überlegen und ich habe Deine Dauerkarte gegen den AC Ierpka verteitigt. Natürlich schreibe ich Dir nicht wirklich, sondern Du bist es selbst. Schäm Dich!

P.S. Und Deine Orthographie ist vorsintflutig und grauenhaft (verteitigte Dich selbst).

Dein M. aka [ ]

Samstag, 13. Dezember 2008

Nach(t)satz

WWWas ist nur aus den guten Vorsätzen geworden?!

Sorgfältig nahm sie das bedruckte Stück Papier, sich der Buchstaben darauf vergewissernd und der Botschaft, die diese aneinandergesetzt ergaben, und mit bewegter Stimme sprach sie endlich: "Nu guck mal, Vati, zehn Prozent Rabatt für diesen scheenen Pullover."

Das war doch mal ein schöner Vorsatz, genau so wie der, uns täglich zuzuposten. (Na ja, die Nacht gehört zum Tage.) Steigert die Eigenmotivation, und sei es nur ein Beitrag wie:

"Heute beim 75sten meines Oheims gewesen. Häppchen gegessen. Mit Cousin gequatscht. Währenddessen noch mehr Häppchen gegessen. Hat nur ein bisschen Salz gefehlt."

In diesem Sinne erwarte ich Deinen Degen, mein Freund. Und wenn Du, bevor Du mit mir das Gespräch kreuzt, meinen inneren Schweinehund triffst, dann grüß recht lieb von mir.

R.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Schönes Wetter

Nun zieh doch nicht so 'ne Krabbenfresse und rede wieder mit mir.

Kinder, Kinder - vielleicht können wir ja uns darauf einigen, einmal am Tage Buch zu führen. Ich weiß, ich habe selber gesündigt, gelobe aber Besserung.
Belanglos ist (zumindest in diesem Fall) besser als gar nicht, oder wat. Zwing mich nicht, sentimental zu werden, sonst schick ich noch mehr Robbenfotos. Die Spezies nebenan ist übrigens das zahlreichste große Säugetier nach dem Menschen (mit allen Dir bekannten Einschränkungen hinsichtlich meiner Ansichten über den menschlichen Status gemeint).
Let me see you post again!
Rhinehurt

Kinderfreie Bude

Nette Idee, aber nee. Der ganze Mist will einfach besoffen werden.

Es sei denn, wir nehmen Laptops mit und bloggen dort vor Ort. Das 'ätte decadence, mon ami!

Außerdem ist doch Woche des Seeleopards, schon aus Respekt vor allen vergangenen und künftigen finnischen Nobelpreisträgern! Das Vieh ist übrigens der perfekte Mediator, besonders unter Pinguinen.






Kopf hoch! Flossen runter! Flasche leer! Gaga rules!




Außerdem Kannes sein, dass Robert kommt. Und der Do ist doch mein sozialer Ausgehtag, sind wahrlich nicht mehr viele. Du hast doch immer gemeint, ich interessierte mich zu wenig für Menschen. (Hast vielleicht recht damit.) Also mannhaft Ertragen, Besaufen und Freuen.
Dein R. aka Bild zwei und drei

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ruhe im Block

Na, mein Lieber, da hat uns wohl der Alltag ganz gefangen genommen. Keine Zeit mehr für den Quatsch, der doch das Wesentliche ist. Vielleicht sollten wir morgen Abend bloggen, anstatt zu saufen? Zu allem Unglück husten auch noch die Kinder. Gute Nacht.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Morgen

Morgen, Kinder, wird's was geben. Vorausgesetzt, das Geschirr ist bis dahin halbwegs sauber, werde ich da sein. Bis dann, Dein M.

Selbstkritik

Na, da reden wir doch gerade (oder reden auch gar nicht) über Afrika, die Orthographie und den Rest der Welt, und da schreibe ich doch "belischer König" mit nur einem L! Schlampig, Herr Darius, schlampig.
Wie es so ist: die große Not Afrikas kommt wegen viel kleinerer Nöte aka Notwendigkeiten wie immer viel zu kurz. Wir können die nächste Woche ja zur Woche des schmutzigen Geschirrs deklarieren, da gibts bestimmt was zu zu sagen.
Wenn sich noch Zeit ergibt, wäre schon noch was über den schwarzen aka grünen aka armen Kontinent zu sagen. Apropos Zeit - wie siehts morgen aus? Schreib doch mal dem Reinen Liebhard! (Oder Böshard, je nach Stimmung.)

RL aka RB

Samstag, 6. Dezember 2008

Nitznutz

Ich finde, dass hier auf keinen Fall länger als zwei Tage Funkstille herrschen sollte.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Alte Bekannte

Lieber Nitznutz,


vor der eigenen Haustür zu kehren, ist gewiss löblich. Sich nicht für Afrika zu interessieren, ebenfalls. Und, sozusagen in einem Abwasch, gleich noch auf den Langeweilismus der Kinesen hinzuweisen, ist schlichtweg brilliant. Weiter so!

Andererseits: farbige Fußballer des einzigen und wahren Ersten und Letzten FC Union Berlin anzuführen, ist überzeugend. Und den ersten farbigen Skin von ganz Kaulsdorf persönlich kennengelernt zu haben, macht Dich ab sofort zu meinem persönlichen Afrika-Experten NUMBER ONE! Von Dir und dem Leben sollten die Herren Afrikanisten lernen tun, anstatt aus ihren verstaubten Wälzern. Auch weiter so! Die Indifferenz, äh, Omnipotenz Deines Geistes prädestiniert Dich, meiner bescheidenen Meinung nach, für eine Führungsposition im UN-Sicherheitsrat, wenn nicht gar im IOC.


Wie ich nun auf Afrika komme?! - Nun, eher durch die Aktualität der Ereignisse, Randale, Völkermorde und so, als durch einen wahren Herzensbezug wie den Deinen. Ich habe keine ebenhölzernen Dildos zuhause rumstehen, mag keine Süßkartoffeln und habe Zeit meines Lebens ganze zwei Schwarze persönlich kennengelernt (was man so Kennenlernen nennt). Der eine hieß Cyril und war ein früher Freund meiner Schwester, die andere war eine Partybekanntschaft in Wuhletal. Sie-Deren-Namen-Ich-Nicht-Mehr-Weiß war Anfangs etwas reserviert, weilt sie alle Hellersdorfer für Nazis hielt, zeigte sich im Laufe des Abends aber zunehmend anschmiegsamer (dassss sie dann zu früh ging und ich den restlichen Abend bzw. bzw. Nacht bzw. Morgen bei einer überall weißhäutigen Dame landete, an deren Namen ich mich sehr wohl erinnere, ist eine andere Geschichte). Mein Interesse ist also eher ein allgemeines. Aber apropos ich und die Herren Afrikanisten ohne lebensechte Afrikaerfahrung: der heutige Post ist unserem werten Mittipper Lumumba und dem Kongo gewidmet.


Der Kongo (Demokratische Republik Kongo, zwischendurch auch mal Zaire geheißen) hat einige Gemeinsamkeiten mit Nigeria, nur ist er in fast jeder Hinsicht noch krasser (zum Vergleich zusätzlich die Werte der BRD - wegen der Haustür und so):

Größe (in Mio qkm): Nigeria 0,923, Kongo 2,345, Deutschland 0,357

Einwohner (in Mio EW): Nigeria 140, Kongo 66,5, Deutschland 82,2

EW pro qkm: Nigeria 152, Kongo 24 , Deutschland 230

Größte Stadt (in Mio EW): Lagos (Nigeria) ca. 11, Kinshasa (Kongo) 8,1, Berlin (Deutschland) 3,4

BIP pro EW (in $): Nigeria 824, Kongo 166, Deutschland 40.415

Lebenserwartung (m/w in Jahren): Nigeria 51,3/51,7, Kongo 49,7/52,3, Deutschland 76,6/82,1


Also: auch so ein (eventuell) nach einem Fluss benanntes Postkolonialkonglomerat ohne natürliche Geschichte oder ethnische Homogenität, nur dassss diesen Falls die Belgier die erhabenen weißen Herren waren. (Warum die Belgier? - Weil "Ol' Bizzy" von und zu Bismarck das Ländle weder den Engis noch den Franzis gönnte und es deshalb in dem in Berlin 1885 ausgehandelten Kompromiss an den belischen König als Privatbesitz fiel, als Datsche quasi! 1908 übernahm nach den "Kongogräueln", Gewaltexzessen, die selbst für den Imperialismus einzigartig krass gewesen sein müssen, der belgische Staat.) Das Ding ist also riesengroß, dünn besiedelt (kein Wunder bei all dem Dschungel), allerdings mit einigen überbevölkerten Slums, bitterarm - und reich an Bodenschätzen. Nur in diesem Fall weniger Erdöl als Kupfer in riesigen Mengen (zweitgrößtes Weltvorkommen, glaube ich), Gold, Diamanten und seltene Metalle: Cobalt, Tantal, Niob. Die beiden letzteren gibts in Form von Coltan-Erz, von dem Du vielleicht schon gehört hast. Gerade Tantal ist sehr selten und sehr begehrt, weil es in jedem (modernen) Handy steckt.


Das Coole am Thema Kongo ist, dass man gleich die Massaker und Völkermorde in Uganda (Diktatur Idi Amins mit 300.000 Toten, bis heute Bürgerkrieg), Burundi (Tutsi brachten in den 1972 300.000 Hutu um) und Ruanda (Hutu brachten in 1994 minimal 800.000 Tutsi um) mit abhandeln kann, weil diese Länder im Osten an den Kongo grenzen und munter mitmischen, besonders weil gerade nahe der Grenze das Coltan lagert. Im Ostkongo gibts gerade wieder mal Krieg, in dem eine "Rebellen"-Armee (Tutsi-Miliz) sich die Kontrolle über die Rohstoffe (Coltan für Handys, Kinder für Dienst an der Waffe und unter den Bewaffneten) krallen will.


[Ich möchte natürlich für den Fall um Entschuldigung bitten, dassss die Tante eines der Opfer besagter Armee eine Muslima ist - dann wären die Opfer natürlich keine solchen, sondern vielmehr Terroristen und die Sache sicher gerecht. Sollte sich aber wiederum herausstellen, dassss einer dieser Terroristen eine jüdische Tante hat, möchte ich meine Bitte um Entschuldigung wiederum sofort zurückziehen und noch viel mehr betroffen sein.]


Als ob der Kongo extra die Hutu und Tutsi von nebenan brauchen würde! (Zu den hellhäutigen Herrenvölkern - Fulbe in Nigeria, Tutsi in Ruanda und Burundi - und deren Einsatz als imperiale Handlanger im Kolonialismus gibt es Interessantes hier. Viele der afrikanischen Probleme sind auf europäischem Mist gewachsen, auch auf deutschem. Egal wen die Anderen gehabt haben mögen, wir hatten Hänge-Peters - übrigens der Begründer Deutsch-Ostafrikas, zu dem Ruanda und Burundi gehörten. Wurden nach dem Ersten Welkrieg dann passenderweise beide belgisch.)
Unser Freund Lumumba ("Aufrührischere Massen" - nettes aka für einen verurteilten Knasti, war aber nur Unterschlagung bei der Post) etwa kam so ziemlich aus der Mitte. Ist als Panafrikanist (so sagt man jedenfalls - keine Gewähr meinerseits, evtl. Robert fragen) und Unabhängigkeitsführer 1960 erster Premier geworden (den Belgiern wurde es 1959 zu unruhig), mit 34 (!). Hat allerdings dann weder ein Jahr regiert noch gelebt. Wurde von einem parteiinternen Rivalen an einen Sezessionistenführer namens Tschombe ausgeliefert, gefoltert und umgebracht.
Sorry, muss jetzt aber sChluss machen, nächstens mehr,
R.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

tschakka aka yes, we can

Lieber weltweißer Reinhard,

also gut, da schreibst Du nun gegen die Simplifikation der Massenmedien an, dies allerdings gegenüber einem, der 1.) selbst ein Teil der Massen ist und irgendwie sogar der Medien und 2.) in Sachen Afrika ein wahrlicher Ignorant.

Ich bin beeindruckt ob Deines abermals überwältigenden Wissens über Vorgänge, die sich jenseits meines Horizonts vollziehen. Nigeria, das gebe ich zu, ist für mich so weit entfernt wie Mittelerde. Ahnend, dass die Konflikte da wie dort mich womöglich mehr betreffen, als mir bewusst ist, kann ich davon doch wenig spüren. Es ist wie mit dem berühmten Sack Reis, der in China umkippt.

Die einen nennen es Dummheit, wenn einer nur vor der eigenen Haustür kehrt, die anderen Weisheit. Wenn Du wüsstest, wie viel Schmutz unter meinem Abtreter liegt!

Afrika: Wie kommt es, dass Dich das interessiert? Wie bist Du überhaupt auf die Idee mit der Themenwoche gekommen? Abgesehen von Salif Keita, Chibuike Okeke und dem Gatten der Tochter der Schwester meiner Großmutter (und dessen Kindern Achmed, Ame und Amana) ist der einzige dunkelhäutige Mensch, der in meinem Leben eine gewisse Rolle gespielt hat, mein einstiger Ferienlagerkumpel Yallah Lehmann. Der war im Februar 1990, mit 14, schon 1,90 groß und 100 Kilo schwer und trug als erster Kaulsdorfer eine grüne Bomberjacke.

Die Wette, ob er es schaffen würde, einen ganzen Teller voll scharfer Pepperoni zu verschlingen, ohne dabei etwas anderes essen oder trinken zu dürfen, gewann Yallah im Sommer 1989 zwar roten Kopfes (das Verfärben war beeindruckend), aber souverän. Vom beachtlichen Gewinn kaufte er sich im ostpolnischen Grodek, wo sich unser Ferienlager befand, ein paar neongelber Adidas-Turnschuhe für, so gibt es meine Erinnerung zu Protokoll, umgerechnet mehrere Hundert Mark Ost.

Yallah behauptete sich dann noch eine zeitlang in Kaulsdorf, war sogar Stammgast der berüchtigten MZG gegenüber des S-Bahnhofs, wurde von seiner Mutter aber nach einigen schwerwiegenden Verletzungen, Morddrohungen und wiederholten Anschlägen auf die gemeinsame Wohnung nach München geschickt. Was dort aus ihm geworden ist, weiß ich nicht. Ich nehme an, dass er nicht nach Afrika emigriert ist.

Nun gut, hier kräht ein Kind - und der alte Europäer ist müde.

Grüße an Rainer Maria Rilke, Reinhard, Barack und Silke

vom schlicht schwerlich schwarzen M.

PS: Ich fühl mich schlecht, wenn ich dies schreibe, aber Du wolltest es so: Wenn man das "das" als Relativpronom verwendet, ist ein zweites "s" am Ende nicht nur entbehrlich, sondern schlichtweg überflüssig. Wenn man dies zwei Mal in einem Eintrag falsch macht, ist es kein Tippfehler mehr, sondern eine kleine Schwäche wider besseres Wissen, die es auszumerzen gilt.
PPS: PS bitte löschen, sobald korrigiert.
PPPS: Du kannst mich jetzt entweder umbringen oder mir sämtliche eigenen Fehler in einem überlangen Posting auflisten, worauf ich zu verzichten bitte.
PPPPS: Gute Nacht.

Tschakka

Tschakka, mein M., Pause im Post, wa?!

Willkommen zu unserer Afrika-Woche, Thema: Afrika, Dauer: Eine Woche.

Der Afrikaner an sich heißt ja bekanntlich auch Schwarzer, weshalb sich ein Land zum Einstieg förmlich anbietet, das Nigeria heißt - Land des Schwarzen (niger - schwarz [lat.] + ia als Landessuffix wie in Germania: frag mich mal, warum das Teil nicht Nigery oder besser noch Blacky heißt, war ja 'ne englische Kolonie! Ok, gibt da auch noch 'nen Fluss namens Niger, aber der Einwand bleibt der selbe.) Da war auch neulich echt was los! In Jos, was so ziemlich die zentralste Stadt in Blacky ist ('n bisschen Bergbau solls da geben, war persönlich aber noch nicht da), gabs große Bambule. Christen und Moslems gingen sich da an die Gurgel, so habens zumindest unsere Massenmedien kolportiert, viele Tote kamen bei raus. Ist, könnte man jetzt sagen, ja nichts Ungewöhnliches, Heiliger Krieg, Clash of Cultures, Fundamentalismus und sowieso Afrika und so. Aber hier nun mein Einwand gegen das übl(ich)e Infotainment in Form einiger Informationen, von denen ich nicht weiß, ob Du über sie schon verfügst:

1. Nigery ist ein rein künstliches postkoloniales Gebilde, das von sehr verschiedenen Stämmen bzw. Stammesgruppen bewohnt wird. Sind zwar alles Schwarze, aber sonst nicht unbedingt näher bekannt oder verwandt. Die wichtigsten Stämme im Norden sind die Haussa und die Fulbe, die wichtigsten Südstämme die Yoruba und die Ibo. Die Fulbe hatten ab dem Beginn der Neuzeit etliche Kleinstaaten entlang der Sahel-Zone (inkl. Nord-Nigery), weil sie gefürchtete Krieger waren und sich wegen ihrer helleren Haut für was Besseres hielten. Später eroberten dann die Briten, die noch besser(bewaffnet)e Krieger waren und sich mit ihrer noch helleren Haut für was noch besseres hielten, mit Hilfe ihrer Haussa-Hilfstruppen einige dieser Staaten. Den Süden hatten sie schon ein bisschen früher erobert und vorher als Sklavenfangareal genutzt. Die Yoruba waren nämlich nie sehr kriegerisch, sondern relativ kultiviert (zumindest vor Ankunft der Weißen), sogar mit eigenen Pyramiden und so. Und die Ibo hatten schon in den Sechziger/Siebzigern mal die Idee, Blacky auf eigene Faust zu verlassen. Im Norden gibts nämlich hauptsächlich Steppe und Erdnüsse, im Süden aber Dschungel - und Erdöl. War ein schmutziger kleiner Krieg, der sogenannte Biafra-Krieg, weil die Ibo "ihr" Erdöl nämlich richtig alleine ausbeuten wollten, nicht nur ohne ihre nördlichen Nachbarn, sondern auch ohne die Öl-Multis aus good ol' anglia.

2. Bekanntermaßen breiten sich (zumindest in den letzten 500 Jahren) die großen mono-göttlichen Religionen immer nur auf Kosten von Heiden oder Atheisten aus (so sie sich denn ausbreiten), nie aber auf eigene Kosten. Will meinen: die islamische Mission kam von Norden aus dem Maghreb, die christliche aus dem Süden übers Meer. Zwar konnten die bleichen Fulbe die Haussa bekehren und die bleicheren Briten die Yoruba (beide Völker waren zuvor Animisten, also "Heiden"), dann aber war Schluss und die Front geklärt. Jos wiederum ist eine echte Frontstadt, weil so ziemlich alle Stammesgebiete - und damit auch beide Religionen - zusammenstoßen. Damit läufts aber so ziemlich auf einen Nachbarschaftskonflikt hinaus. Unsere letzten Nachbarschaftskonflikte hatten wir 1914 - 1919 und 1939 - 1945, jedesmal mit den frechen Franzosen, den blöden Belgiern, den Holländern (die brauchen kein Attribut) und den peinlichen Polen zugleich. (Nur mit den obszönen Österreichern hatten wir seit 1866 nichts mehr und über schwule Schweizer red ich gar nicht erst.) Wohl dem, der wenige Nachbarn hat! Deshalb fand ich wahrscheinlich auch Neuseeland in meinen Jugendphantastereien so toll.

Also zu sagen, dass sich in Jos Christen und Moslems an die Gurgel gingen, ist richtig. Allerdings in einem Sinne richtig, als ob man ein antisemitisches Verbrechen begeht, wenn man Maxim Biller die Brille von der Nase haut. Schlimm, so was! Wenn das die ganze Woche so geht, kann ich mich von meinem guten, politisch korrekten Ruf wohl verabschieden. Und das alles nur wegen Afrika!

R.

Sonntag, 30. November 2008

Abgesang

Strahlend brach der Morgen an,
voller Quatscherei und Essen;
als Abend wurde dann
ward ein weitrer Tag vergessen.

Müde frag ich mich, was bleibt,
wenn die Nacht hernieder wandelt,
wenn der Strolch, der dieses schreibt,
schläft statt handelt.

Oder liegt im Schlafen gar
der vorhandne Sinn verborgen,
wie ein Traum, der wunderbar
Wege zeigt für morgen?

Wird Vernunft nicht über-schätzt,
Schlafen aber unter?
Bin ich, der so dämmert jetzt,
morgen wieder munter?

Müssen diese Fragen sein
oder schlag ich Zeit tot?
Ist mein Kopf ein Wackerstein
oder doch ein Kleinod?

Wächst das Reimwerk ewig schier,
wortgewaltig, mannig-
faltig. Oder end ich hier:
das zumindest kann ich.

73

Es wäre Quatsch,
sich um morgen zu sorgen,
gern wird der Martsch
Ohr und Leber Dir borgen.

Samstag, 29. November 2008

Sinnloser Post aus Prinzip (aka Jeder Tag ein Reim)

Ei-j-ei-j-ei-j-ei: sie kamen aus dem Schacht,
au-j-au-j-au-j-au: und gehn dahin zurück,
ei-j-ei-j-ei-j-ei: so langsam wird es Nacht,
au-j-au-j-au-j-au: die Tränen birgt zum Glück.

Wismut, Wismut, ganz verstrahlt,
lebt der holzne Michel noch?
Hast die Zeche abbezahlt,
bist und bleibst das alte Loch.

Bist und bleibst das kleine Nest
voller Husen, Hosen, Hasen,
voller Halde, voller Rest,
voller Märsche, abgeblasen.

Bist hinfort, vom Wind verweht,
bist dahin, falsch abgebogen,
bist verflogen,
bist zu spät.

Wir sind wir und wer bist Du?!
Du bist schädlich, steh dazu.

P(r)ost zurück

Weh, oh Emm, wie muss ich hören,
Dass Dich dreiste Gase stören
Oder etwa Kacke gar...

Bitter klingen Deine Klagen,
geht doch Liebe durch den Magen,
klar.

Musst von bräunlichen Legionen
die den Därmen innewohnen
trennen Dich -

Auf dass national befreit
sie dann Herren jederzeit
nennen Dich.

Und als Herre über Magen,
Leber, Darm magst Du es wagen
voller Kraft...

Montag nacht Dich zu betrinken,
mit, hier will ein Zaunpfal winken,
Gerstensaft.

Reimlos wirdst Du schwadronieren,
lachen, lästern, lamentieren,
ganz wie gestern.

Denn, Organherr, Lasterleben
und der Tugend Reue eben
sind doch Schwestern...

Freitag, 28. November 2008

Lyrischer Dünnschiss aka AA AA

Wie vieles hätt' ich zu berichten,
doch nein: Ich werde wieder dichten,
statt meinen Kopfsalat zu lichten
Ideen dichterisch vernichten.

Dich will ich gar zu gern bezichtigen,
die alltäglich und irdisch wichtigen
Dinge selten zu besichtigen. ---
Natürlich wirst Du mich berichtigen

Und mir von Pepsi Cola sprechen
Und von dem wahrlichen Verbrechen,
mit Zuckerwasserbächen
Deine Studienwahl zu rächen.

Wo ich grad daran denke:
Die kalten Getränke
in unserer Schänke
produzieren anderntags warme Gestänke.

Da: Sieh mich ins Obszöne gleiten
statt meinen Horizont zu weiten.
Hier: Riech mich Abgase verbreiten,
statt hohe Rösser zu bereiten.

Wem nutzt ein holder Dichtergeist,
der schlecht verdaute Gerste scheißt,
von der Du doch am besten weißt,
dass sie Ambrosia nicht heißt.

Sieh nur meine leeren Hände,
die ich bloß dazu verwende,
dass ich unsre Zeit verschwende,
Schluss! Finale! Aus! Zuende!

Donnerstag, 27. November 2008

Höflicher Gruß von JWD

Welch ein Komplimente-Fischen,
lieber M., Du heißt inzwischen
jenen Reimer, der erklärte,
dass sein Fuzzitum ihm wehrte,
geistigem Genuss zu frönen,
einen Goethe oder Schiller,
Heine gar und weißt: das will er -
insbesondre weil er eben
bis zum Hals steckt im Obszönen
respektive seinem Leben.

Darum muss er auch jetzt passen
und die Reime ruhen lassen
bis er sich genug geplagt
und das Dichten wieder wagt.

(Lyrischer Nachtrag:
Nun, soweit er's möglich findet,
alle Unbill überwindet,
wird er sich die Busfahrt kaufen
und am Abend mit Dir saufen.)

Mittwoch, 26. November 2008

Lieber Reimhard,

Du und Heine und Geheimrat Goethe
gießt der Sprache rohes Eisen
heiß in schönste Formen.
Versteh mich recht: Ihr setzt die Normen.
Wo wir, die steten Dilettanten,
uns schon im Metrum arg verkanten,
am Stahl die Zähne uns ausbeißen,
da reimt Ihr ohne Nöte.

Doch recht hast Du: Allein das Kleid
macht keine schöne Frau,
und wohlgesprochnes Herzeleid
beglückt noch keine Sau.

Nein, Dichten um des Dichtens Willen
ist ekelhaft und öde,
Romantiker sind blöde
und l'art pour l'art macht keinen Spaß,
denn solche "Kunst" ist nur etwas
für Münsterer mit Brillen.

(Es müsste Münsteraner heißen,
ich weiß, ist mir schon klar:
Den Duden in die Tonne schmeißen
macht Dichtung auch nicht wahr.)

Nun ruft das Tagwerk immer schriller:
"Du Spinner, pack mich an!
Du spielst Dich auf wie Friedrich Schiller,
(was Reinhard besser kann).
Halt bloß die Fresse jetzt, gib Gas
und tipp für Deine Zeitung - irgendwas."

So soll es sein.
Hau rein!

Lieber Mart, in allen Dingen

Wollen wir bis Montag Morgen
Leichten Temp'ramentes sein,
Uns besaufen und besingen,
Weder uns um Formen sorgen,
Noch um Inhaltsinnereien.

Höre, was ich Dir verkünde:
Wüsst' ich noch, was ich erdachte,
Als des Busses warme Schwere
Mich entspannt nach Hause brachte,
Ach und weh und ach, dann stünde
And'res hier. Die alte Lehre,

Dass sich aufzuschreiben lohnt
Wort um Wort, wenn man betätigt
Lyrisch sich zu Reimes Zwecken,
Wurde wiederum bestätigt.
D'rum gilt's Kulis einzustecken,
Selbst dann, wenn man nahe wohnt.

Wenn ich aber irre gehe
Wenn ich schreibe, dass die Kunst
Wochenlang zum Selbstzweck werde,
Dann gewähre mir die Gunst
Einer bitteren Beschwerde
Mit viel Weh und noch mehr Wehe.

Dein grinsender Rainer Paria
(wie Rilke, nur ohne Maria).

Dienstag, 25. November 2008

Post 66

Moin, mein Lieber, was kann ich für Sie tun?

Egal, ob Sie die Bestie von Beelitz sind und jetzt als Marktleiter bei Edeka arbeiten oder aber auch ein Getränkeautomat (nichtalkolholisch) mit dem sonst keiner reden will - der RKKWP kennt keine Vorurteile!

Mir sind uns für nichts! Zu schade.

Bis heute abend in Phase IV

R.

Sonntag, 23. November 2008

Lieber Knecht,

falls Du bis dahin wieder zu Dir selbst gefunden hast, schlage ich vor, unser Treffen in der kommenden Woche auf den Dientstag zu terminieren. Ich wäre halb neun da.

Gute Besserung, Dein im Büro sitzender Leidgenosse

Freitag, 21. November 2008

jwh

Bedecke Deinen *immel, Zeus ...

In der Tipptabelle sind Sie bald jaaaanz weit hinten, Herr Proletheus.

Donnerstag, 20. November 2008

A.B.A.C.

Geheimnisvoller Pepsigott,

ich danke Dir für Deine anerkennenden Worte. Ja, das "aka" bleibt übrig, natürlich. Ich wusste sogar, dass es "alias" bedeutet, kannte aber (mal wieder) nicht den Ursprung der Abkürzung. So wie ich ja bis vor kurzem auch noch nicht wusste, dass A.B.A.C. für "All Baracks are Car bombs" steht. Und weil ich es eben nicht genau wusste, habe ich es hier auch nicht gepostet. Schließlich ist dieser Blog dazu berufen, nur überprüftes Wissen zu verbreiten. Und hält sich bislang vorbildlich daran, wie ich meine.

Im Übrigen sind wir nicht die einzigen, die Obamas Geheimnis auf die Schliche gekommen sind. Das wäre auch allzu verwunderlich gewesen. Wobei ich 13 (!) Google-Einträge recht überschaubar finde bei zur Sekunde genau 6.728.556.303 Erdbewohnern (Wenn Du das liest, wird sich die Anzahl um 119.178 erhöht haben). Sagen wir es so: Noch gehören wir einer verschworenen Elite an. Insofern ist Deine Sorge um mein leibliches Wohl wohl begründet.

Was Deinen Einwurf zu Michael Jackson betrifft, musste ich gleich an Vivian Darkbloom denken. Weißt Du, wer sich so anagrammierte? Diese verdammten Pädophilen! Ahnt jemand, wer da noch alles mit drinsteckt?

Wir werden es aufdecken.

23 Grüße nach jwd und bis nachher:

Dein M.

Genius

Lieber M.,

speziell bei Deinem Nachtrag ist mir ein Schauer der Bewunderung und des Entsetzens über den Rücken gelaufen. Bewunderung für Deine Genialität und Entsetzen über die Welt und ihre Geheimnisse. Denn der Satz der Sätze ist entschlüsselt worden - wehe Welt! Natürlich hast Du recht, wenn du B. Hussein O. II englisch dechiffrierst, schließlich ist er ja Amerikaner. Aber was für einer! Denn es heißt komplett:

B A R A C K O B A M A - A.K.A. A C A R B O M B

Natürlich - A.K.A. ist nichts weiter als die englische Standartphrase für also known as, also alias! Und so jemanden wählen die Amerikaner zum Führer mit atomaren Vollmachten!

Welcher Verschwörung sind wir hier auf der Spur?! Ist das die zweite Phase des Versuchs der Roswell-Aliens, mit Hilfe von bizarren Schwarz-Weißen-Mutanten die Macht zu übernehmen, nachdem Michael Jackson die nötige Kohle für den Wahlkampf besorgt hat?! (Ich erinnere mich an dieser Stelle an einen milliardenschweren Plattenvertrag - jetzt wissen wir ja, wo die ganze Kohle ist. Soviel kann man gar nicht für Kinderpornos ausgeben. Und wahrscheinlich ist das ganze Fehlverhalten des Michael J. überhaupt nur auf seine Unkenntis bezüglich des menschlichen Sexualverhaltens zurückzuführen!) Und welche Frage ergibt als Antwort 42?!

Melde Dich bald, damit ich weiß, dass Deine Genialität Dich nicht auf obskure Abschusslisten gebracht hat (na ja, ich kann morgen sowieso nicht bloggen, weil ich jwd / am Arsch der Welt unterwegs bin)!

Pepsi lebt (erklär ich Dir morgen)!

Dein R. wie in dumm Rumbummeln

Mittwoch, 19. November 2008

Nachtrag

Erschreckend finde ich im Hinblick auf unser letztes Thema (Attentate im Irak), dass Barack Obama auch "a car bomb" in seinem Namen trägt.

Oma Rabbacka & Mama Gran

Lieber Reinhard,

ich habe auf die Schnelle mal ein bisschen mit den Buchstaben gewürfelt, bin aber über Bob Amaracka und Amaro Baback nicht hinausgekommen. Kamara Bacob ist auch nicht besser.

Wie man es dreht und wendet, es kommt einfach nichts gescheites dabei heraus. Am Anfang viel Aaaa, am Ende nur ein O. Bbrmck!

Bismarck? Bis bald! Und bleib mir hold.

Dein Nitz im Rathaus

Dienstag, 18. November 2008

Von den Tücken der Statistik

Lieber Hold,

auch Skeptiker leben mit Enttäuschungen, bloß schon vonvornherein (immer noch besser als von hinten herein, ha). Und machmal erhoffe ich mir nichts weniger, als dass ich irre.
Was die Attentate angeht: die Antwort Der-Welt-Die-Ist auf Deine Frage findest Du hier. Ist zwar noch keine lupenreine Statistik, aber auch so schon traurig. (Statistik müssten wir, fürchte ich, selber anlegen. Klingt als Idee aber nicht mal doof, nur zeitaufwendig.) Leider, MEINETWEGEN sollten sich Irakis und Amis lieber ficken als foltern, besaufen statt bombardieren. Sprechen statt Sprengen sag ich immer (außer vielleicht im Fall des Zeitdiebs vom Sonnabend), aber auf mich hören ja weder eine Hellersdorfer Quartiersmanagerin noch mein Madamchen, geschweige denn eine schwergewichtige Dame wie die Welt. Vielleicht ist das bei Baraobam ja anders - vorausgesetzt natürlich, er sagt irgendwann was. Bislang bleibt er ja eher abgetaucht und erntet sogar dafür den Beifall der Analysten (nicht der Analytiker!).

So dacht' ich, nächstens mehr

Dein Friedemann

Protokoll der Illusion

Lieber Unhold,

dann gebe ich mal zu Protokoll, was wir gestern geplant haben: Hypothesen dichten, mögliche Wirklichkeitsszenarien vorausdenken. Und wenn die Zeit die Dichtung eingeholt hat, sie mit der Wirklichkeit vergleichen. Das muss sich ja nicht auf B.O. beschränken.

Interessieren würde mich aber, ob die Anzahl der Attentate im Irak seit seiner Wahl abgenommen hat. Wie kriegt man das raus? Wenn es so wäre, spräche das für meine Hoffnungsthese: Er wirkt schon, bevor er überhaupt im Amt ist. Es reicht, dass Leute ihre Wünsche auf ihn projizieren. Das hieße aber auch, dass die praktischen Erwartungen unerfüllbar groß wären und die Ernüchterung/Desillusionierung vorprogrammiert ist. Dagegen sichert sich ein Skeptiker wie Du ab: Wer nichts erwartet, ist auch nicht zu enttäuschen.

Ich erwarte einiges von Dir, mein Lieber. Enttäusch mich nicht!

Montag, 17. November 2008

Bis gleich

Na dann.

Re: Schneggene

Nu. (Oda, wenn Herr Doktör aus Dresdene kommn tun: Nu nu.)

Schnecken

Werter Heinrich,

auch mein Wochenende war romantisch, wenngleich nicht halb so widerwärtig. Lass uns darüber sprechen. Heute, 20.30 Uhr?

Dein Sepp

Sonntag, 16. November 2008

Pi ist genau drei!

Lieber Freiherr von M.,

es sind Eier. Zumindest meistens - aus einigen wenigen besonders schleimigen Schnecken ohne Schale kriechen lebendige Gören heraus. Was nun Ihren Kopf anbelangt - ich bin ziemlich sicher, ihn jüngst gesehen zu haben. Und, ja, Ihre Nase ist nicht kleiner geworden.

Ansonsten war ich heute mit der Lise, DEM ROBOLD, seiner Fr. und einem Fr. im Zebrano-Theater am Ostkreuz. Dort, lieber Baron, war ein Typ, der über Deutschland sprach, sang , schnulzte und steppte (na ja, gesteppt hat er vielleicht nicht). Wortgeklingel. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich das Wort je benutzen würde, aber heute ist es so weit. Er sprach von Vaterlandsliebe, Herzenswärme und Eichendorff und Gespenstern. Er war bis zur Karrikatur romantisch mit seiner dezidieren Ausdrucksweise, seiner Vergöttlichung von Alltagsprinzipien und seiner Kritik der Ironie (ist kein Witz oder zumindest war es wirklich so). Er hieß Klau oder Stiehl oder so und ich habe ihn gehasst. Er hat es gewagt, wenn auch nur kurz, Heine zu zitieren, gleich nachdem er Bismarcks Sterbeszene ausgemalt hatte! Das ist schon keine Chuzpe mehr, dass muss Patriotismus sein. Die Samstagabende im Friedrichshain kommen auch immer runter.

Na ja, was soll's.

In freudiger Erwartung, Ihnen baldestmöglich meine Aufwartung machen zu dürfen

Ihr ergebener Hotzenplotz

Freitag, 14. November 2008

Quatsch im Quadrat

Lieber Mittdreißiger,

danke für Deine To-do-Liste, die ich jetzt Punkt für Punkt abarbeiten werde. Schwierigkeiten sehe ich lediglich beim Zeichnen, ich kann doch keinen Stift gerade führen. (Knickknack.) Na ja, und über das Das-Kapital-lesen-Seminar haben wir ja gestern schon gesprochen: Ich möchte meinen Karl May doch lieber erst auswendig lernen, bevor ich darüber spotte.

Gibt's denn auch was, was wir zusammen tun können? Vielleicht das mit den Kot-Tüten. Oder das mit dem Pappschild, gerade wegen der erforderlichen Solitüde: Würde es unsere Einsamkeit nicht adeln, wenn wir sie verzweifachen: Ich zum Hochhalten, Du zum Niederhalten. Die Quadratur der Krise. Außerdem schlage ich vor, die sechs Stunden nach dem Erreichen der Unerträglichkeit auf zwölf zu verlängern. Doppeltes Leid ist doppeltes Leid.

Ich habe inzwischen übrigens auch eine schöne Geschäftsidee entwickelt, für die wir Dein Erbe als Startkapital bräuchten: Wir versaufen die Kohle. Schon gut, das ist sicher ein etwas riskantes Unternehmen, mit dem wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht unbedingt an die Börse gehen sollten. Aber wer weiß schon, wie sich der Markt entwickelt? Es ist doch nicht auszuschließen, dass schon in naher Zukunft in allen Stellenanzeigen junge, hoch qualifizierte, zeitlich flexible, belastbare, gutaussehende Biertrinker mit langjähriger Berufserfahrung gesucht werden. Man ahnt ja nie, wohin die unsichtbare Hand als nächstes langt.

Warum spricht eigentlich niemand vom unsichtbaren Kopf des Marktes?

Dass niemand vom unsichtbaren Kopf des Martins spricht, kann ich hingegen gut verstehen. Ich bin vernünftig genug, anzuerkennen, dass dieser Kopf allein für mich selbst unsichtbar ist. Dass er überhaupt noch da ist, lässt er mich immerhin durch dumpfes Brummen spüren. Und ich merke es daran, dass manchmal jemand mit ihm spricht. Noch seltener antwortet er sogar. Und wenn ich die Augen nach innen zusammenführe, sehe ich meine Nase. Die wird auch nicht kleiner.

Ach, dabei fällt mir eine Frage ein, die ich Dir lange schon mal stellen wollte: Wie bringen eigentlich Schnecken ihre Jungen zur Welt? Eier?

Popeier, Dein M.

Lebenszeichen

Lieber Sturm (im Bierglas),

ich lebe noch, deshalb wirke ich schon wieder. Keine Zeit fürs Wesentliche.

Bis später, M.

Mittwoch, 12. November 2008

Stürmischer Gute-Nacht-Gruß

Lieber Tornado in Wartestellung (falls ich Deinen horizontalen Kreiselwunsch richtig verstehe),

es fällt mir schwer, Deiner Sturm-und-Drang-Unzufriedenheit irgendetwas entgegenzusetzen, alldieweil Du ja recht hast. Wenn Saufen nicht mehr hilft, sieht's wahrlich übel aus. Also was schaffen oder was zerstören. Hier eine Liste an Vorschlägen ("S" meint Schaffen, "Z" Zerstören; bitte verzeih die ungeliebten Abkürzungen, aber ich schreibe nicht so gern immer wieder dasselbe, das muss ich schon in meiner Unfreizeit bis zum Erbrechen):

S1: Buch schreiben, insbesondere eins über einen frustierten Mittdreißiger mit Sinnkrise, der in Folge ganz zwingender Folgerichtigkeiten seine sogenannte Familie verlässt, seine sogenannten Freunde ermolcht und schließlich wahnsinnig bekifft oder berühmt oder beides wird. Ende hübsch offen lassen für Teil 2, der dann in den Mittvierzigern spielt.

S2: Pornographische Zeichnungen anfertigen. Nötigenfalls wichsen, falls man nicht mehr damit aufhören kann. Möglicherweise im Anschluss Gedicht darüber schreiben, denn Selbstekel ist DIE neue Inspiration der Nuller-Jahre.

S3: Zoo-Tier-Partnerschaft übernehmen und dem Viech beim Wachen, Fressen, Kacken und Schlafen zukieken. Das Ganze dokumentieren. Freunde zum Miterleben einladen und per SMS, E-Mail und Dia-Abend auf dem Laufenden halten. Aber Finger weg vom Eulenschwalm, das ist meiner!

Z1: Eine Tüte mit brennendem Hundekot vor der Tür des RTL-Hauptstadtstudios ablegen, kiechern und weglaufen. Nach Tagesform eventuell über die Straße gehen und das Ganze vor der Tür des ARD-Hauptstadtstudios wiederholen. In der nächsten Stufe die Tüte in einem offenen Fenster platzieren.

Z2: Grundlos oder begründet die nächstbeste Kulturveranstaltung verreißen, aber RICHTIG. Alternativ einen maximal 30jährigen als Stasi-Spitzel outen, vorzugsweise einen Redakteur oder Autor der Jungen Welt oder Jungen Freiheit. Bei Bedarf im Anschluss auf persönliche Probleme verweisen und dann als wahrer Journalist gelten.

Z3: Beim nächstliegenden Wir-Lesen-Zusammen-Das-Kapital-Event mitmachen. Eigenes, in roter Schutzhülle eingeschlagenes Exemplar von Winnetou II dabei haben und beliebige Seiten diskutieren. Weitere Abendgestaltung flexibel anpassen. Tomahawk nicht vergessen!

SZ-Kombi-Variante für Fortgeschrittene: Im sicheren Abstand vor dem Bundestag ein selbstbemaltes Pappschild mit der Aufschrift "Gegen Online-Durchsuchungen" hoch- und niederhalten. Potentielle Mitstreiter verjagen, insbesondere solche, die belegte Brote, Kaffee oder Schnaps dabei haben. Wenn einem dann richtig kalt und langweilig ist noch mindestens sechs Stunden dranhängen, denn nur die Einsamkeit adelt den Protest. Anschließend nach Hause gehen, ausschlafen (geht notfalls auch auf dem Polizeirevier) und sich der Sinnhaftigkeit gewöhnlicherer Tätigkeiten neu versichern. Kann bei Bedarf wiederholt werden.

So, jetzt gehe ich aber Schlafen (oder Zeichnen). Schreib mir!

Dein R

Wurst hoch zwei

Wursteln und irgendwas machen (wollen) - ich habe dieses ziellose Leben satt. Die Weisheit, dass jedes Ziel nur Zwischenstopp und neuer Start ist, tröstet mich nicht über diese Sattheit hinweg. Und pupsen ist viel, aber mir nicht genug. Wenn ich mich schon im Kreis drehen muss, dann will ich zusätzlich wenigstens eine Bewegung in der Horizontalen. Die vermisse ich. Mich martert die gefühlte Stagnation. Ich ruhe nicht in mir. Vielleicht ist es das, was uns unterscheidet.

Übermüdet und kurz angebunden, in der Tat, Dein M.

Nach der Tirade

Beten und Arbeeten.

(Du hättest eigentlich diese oder eine ähnliche, also "so eine" Antwort verdient, mein kurz angebundener Freund, aber ich will mal nicht so sein.)

Beruflich erstmal weiterwursten, was auch sonst. (Oder weißt DU was???) Mich in den Arsch treten und das Buch schreiben. Morgen in die Tagung gehen. Nachher kochen. Erstmal diesen Post beenden.
Ansonsten überlegen die Lise und ich, ob wir uns nicht wieder irgendwo ehrenamtlich engagieren sollten. Gesucht werden kurzfristig hilfreiche Sachen mit Substanz und längerfristiger Perspektive. (Weißt Du was und/oder willst Du mitmachen???) Bringt ja nüscht, den Kopf gegen die Wand zu hauen oder fernzusehen.

Die Tangente lebt!

Praxis

Ja, diese letzte Frage meinte ich, gestellt zu haben, die nach dem Konkreten.

Grüße von der Peripherie

Weiter mit der Tirade

Wer will schon vergessen werden? Wer will schon sterben? Wer will schon, dass selbst all seine Hilfskonstrukte, seine Werke und Nachkommen, sterben und vergessen werden? Was ich mit diesen Wahrheiten will?! Gar nichts! Ich will sie doch gar nicht! Ich will doch viel lieber, dass die Konsequenzen einiger meiner Taten direkt als warmer Regen auf mich zurückfallen, als Lob, Behagen, Brathühnchen und orgiastischer Sex. Und ich wünschte, das andere Konsequenzen mich nicht erreichten. Rauchen ohne Husten, Saufen ohne Kater, Fressen ohne Fettzuwerden. Die-Welt-Die-Ist ist immer dann ungerecht, wenn ich nicht tun und sein kann was ich will. In Der-Welt-Die-Ist kommt so was leider öfter vor. Die Drei Wahrheiten sind die Kapitelüberschriften in unserem Buch der Beschränkungen; ein Buch, worin zum Glück auch ein wenig Trost und der Weg zur Bescheidenheit liegen. Diese Wahrheiten sind leider der Art, dass sie sich das inviduelle Wirken unterwerfen und ganz und gar ohne es zurecht kämen.

Und was ich sonst will? Ich will versuchen, trotz dieser Wahrheiten ein mir genehmes Leben zu führen, will für meine kurze Weile Idealen nachjagen, will Werke schaffen, die mein persönliches Vergehen eine gewisse Zeit lang überdauern, will mich fortpflanzen, will mir die Vergangenheit schön reden, die Gegenwart schön machen und die Zukunft schön denken. Meine Eitelkeit wünscht mich omnipotent in die Mitte der Welt; und da ich sie erkenne, umarme ich sie trotzdem und stelle mich in das Zentrum der Welt, nicht Der-Welt-Die-Ist natürlich, sondern MEINER Welt. (In der ich allerdings trotzdem nicht omnipotent bin, denn dazu sind die Schnittmengen mit jener anderen Welt zu groß.)
Und manchmal, aber nur manchmal, will ich herausfinden, ob es jenseits Der-Welt-Die-Ist ewigere Wahrheiten gibt; allerdings weiß ich dann immer nicht, wie.

Oder fragtest Du, was ich jetzt demnächst konkret machen will und kann? - Oder was wir machen wollen und können? Ist nämlich auch eine interessante Frage, die ich hiermit stelle.

Grüße vom Mittelpunkt

Was der Mensch sagen wollte bevor der Fuzzi arbeiten sollte

Lieber Ratsuchender/s/in, (spricht der Fuzzi - bitte mitbedenken!)

im Namen des Orakels muss ich Ihnen bedauerlicherweise mitteilen, dass Ihr Opfer als ungenügend erachtet wurde. Zwar nähern Sie sich in andächtig bescheidener Gesittung, ohne die letzten nebulösen Äußerungen einer, ach, zu radikalen Kritik zu unterziehen, und weisen, obwohl zu Unrecht, darauf hin, dass Sie nicht den Status einer babylonischen Gottheit beanspruchen. Doch jetzt mal Klartext: Alles schön und gut, doch solang das Goldene Kalb nicht geschlachtet wird, ergibt alles Orakeln keinen Sinn. Das Goldene Kalb namens Eitelkeit.

[Was ist denn abstrakt an der Gleichsetzung Vergehen - Zerstört-Werden - Zerstören? Die vermeintliche Aktivität? Alles was SICH aufbraucht und verschwendet verschwindet. Alles, was SICH abnutzt, verzehrt sich bis zur eigenen Nutzlosigkeit. Wenige Dinge können ohne ihre Funktionalität existieren, ohne zu verschwinden, zu vergehen, zerstört zu werden. Oder sich zumindest zu verwandeln. Wo ist denn Enki-Ea, der Erschaffer der Menschen und Vater der Schreiber, hin? Wohin sind die Logogramme seines Namens? (Letzteres ist leichter, denn wir benutzen ihre Abkömmlinge, um unseren Blog in Nullen und Einsen zu übersetzen und rückzuübersetzen. Aber diese göttliche Idee? - Verschwunden. Ersetzt, aber vergangen. UNSERE schriftgeprägte Denkart ist sumerisch-akkadisch-phönizisch-griechisch-lateinisch-deutsch; und was von Enki bleibt reimen sich bestenfalls verwirrte Archäolinguisten zusammen.) Dinge, Ideen, Konzepte, Wesen und ihre Gene, Sonnen, Zeitalter, Atomkerne und babylonische Götter vergehen. (Besonders Konzepte, denk' ich an den Sozialismus in der Nacht.) Wo sind die Dinosaurier? Wo ist der Dodo? Wo ist der hypothetische Planet zwischen Mars und Jupiter? Wo ist Kurt Beck? Vergehen ist nicht nur Zerstört-Werden. Wir altern aktiv. Auch ein Selbstmord ist tödlich.]

Was, um Himmels Willen, soll eine über- und unindividuelle Wahrheit denn einem Individuum bringen? Besagtes Individuum wird es selbst sein, deshalb irgend etwas tun, sich und seine Welt damit verändern und schließlich vergehen - und auch damit etwas verändern. Aus blöden Wahrheiten dieses Ausmaßes lassen sich schwerlich Konzepte herleiten: nackt sind sie, wie ich, glaube ich, erwähnt habe, einfach nicht zu ertragen. Sie sind quasi meine Annäherung an die Objektivität, an die ich ja nicht glaube, wie Du weißt. Objektivität ist sonst nämlich etwas höchst Subjektives, glaube ich, ein von uns und unseren Erwartungen Erzeugtes. Andererseits - warum nicht dabei bleiben? Alles, was (in uns) ist, wirkt, inklusive unserer Innenwelten. Nur erzeugt der nachweislich unstimmige Rest (der immer bleibt) dieses Gefühl, dass ... Aber es kommt
Welcher überzeuge Stasi (Du meintest ja, dass es sie gäbe) will schon hören, dass seine Kinder, neo-nazistischer sind als die Kinder des Klssenfeinds? Welcher nordkoreanische omnipotente Führer wollte je an einem Hirnschlag sterben? Wer von den Beiden, oder wer überhaupt, will sich damit auseinandersetzen, dass die Nachfolgenden alles anders machen als er selbst?

Bis lang !!!

Dienstag, 11. November 2008

Can we change?

Liebes Orakel,

wenngleich es mir schwerfällt, Sterben, Altern, Loslassen und In-der-Zeit-Verrinnen als Aktivitäten zu begreifen (außer grammatikalisch), habe ich Deine triadische Argumentation interessiert zur Kenntnis genommen. Auch Vergehen mit Zerstören zu übersetzen, halte ich für ziemlich abstrakt.

Warum ich frage? Weil wir keine Uhren sind und keine babylonischen Gottheiten. Sondern Menschen, mithin agierende, schaffende und zerstörende Erdwichte. Wo wir agieren, was wir schaffen und zerstören, färbt unser Leben und das unserer Nachbarn - so oder so oder so und so. Es geht mir ums Wollen. Was willst Du? Und was willst Du mit universellen Wahrheiten, die individuelle Wirkung verbieten? Ohne individuelles Wirken schließlich wären diese Wahrheiten nicht wahr.

Weil ich zum Sterben jetzt zu faul bin und das Altern auf morgen verschiebe, wird meine nächste Aktion wohl im Schlafen bestehen. Die Nacht wird vergehen, weil ich sie zerstöre.

Alles, was sein wird, wird wirken werden.

In diesem Sinne: Dein futuristischer Fuzzi-Freund und Futon-Feuilletonist

Was Zarqon sagen könnte

Lieber Du,

ich will versuchen, zwei Deiner Fragen zu beantworten, obwohl eine dieser Antworten meinerseits mindestens wieder eine Fragen aufwerfen wird, dass ist leider jetzt schon abzusehen.

Also: die Zweite und die Dritte Wahrheit sind mitnichten zwei Verkleidungen einer inneren Kombo-Wahrheit oder über Aktion und Passion zu unterscheiden (übrigens sehr geistreich, wenn ich mir auch nicht sicher bin, ob es stimmt), denn:
1. Beide Wahrheiten, die Zweite der Zerstörung (denn Vergehen ist Zerstörung!) wie die Dritte der Erhaltung (wenn Wandel die einzige Beständigkeit und der vermittelnde Ausgleich zwischen Schaffens- und Zerstörungsprozesses ist!), haben sowohl eine aktive als auch eine passive Komponente. Vergehen besteht ja nicht nur in Vergessen-, Verdorben-, Verschwiegen- und Gegessen-Werden sondern auch aus Sterben (Memento Freuds Todestrieb!), Altern, Loslassen, In-der-Zeit-Verrinnen und, allgemeiner, in der Entropiebestrebung der Materie und der Ermüdung der Seele. [Wenn wir endlich satt sind gibt man uns Erde in den Mund.] Und Wandel besteht sowohl aus Lernen, Sich-Verändern, Fressen-und-das-Aas-im-eigenen-Inneren-Umformen, Streiten und Versöhnen als auch aus Verformt-Werden, Auf- und Absteigen in den Augen anderer und dem Führen einer Relikt-Existenz als Erinnerungsspur und Gen-Material in seinen Nachfahren und Werken.
2. Die Dritte Wahrheit ist zwar auch allein für sich genommen wahr, aber nicht umsonst die Dritte. Denn sie hat an den beiden anderen Anteil. Sowenig die Zweite Wahrheit ohne die Erste Sinn macht, so wenig macht es die Dritte ohne die Erste und Zweite. Denn was ist Wandel anderes als der Übergang vom Einen zum Anderen? Wandel ist ja genauso sehr Schaffung des Neuen wie Zerstörung des Alten. Allein in der Wirkung des Alten liegt die Kraft der Erschaffung und nur die Zerstörung des Alten schafft dem Neuen Raum. Die Dritte Wahrheit ist nicht mehr und nicht weniger als die Wahrheit der Wechselwirkung zwischen zwei unversönlichen Antagonisten (ok, das ist jetzt eine Tautologie, klingt aber so schön dramatisch), die die Lücke zwischen dem Erschaffen (Agieren) und seinen Konsequenzen und jener einen letzten Konsequenz der Zerstörung, nach der nichts mehr kommt, schließen muss. Die Dritte Wahrheit ist also der Ourubouros, der große Richter, Schlichter und Versöhner.

→→→Wandel→→→
Erschaffung Zerstörung
←←←Wandel←←←

3. Wahrheiten kommen immer zu dritt, egal ob im Heimsieg-Punktezahl, der Hindu-Triade Brahma-Wischnu-Schiwa und sonstigen Heiligen Dreifaltigkeiten oder den Dreisätzen der Rhetorik und der vermeintlichen DI-alektik. Das weiß sogar der Volksmund; und nicht einmal das binäre Zeitalter kann etwas daran ändern, jedenfalls nicht solang noch Menschen als biologische Bedienelemente an den Rechnern sitzen.

So, jetzt habe ich ewig für die eine Antwort gebraucht und will die zweite mal würzer ausformen. Wie ich Dich verstanden habe, fragst Du mich (oder Dich), was aus diesen Wahrheiten denn nun praktisch folgen soll. Ein Leben als Handelnder, der möglichst viel bewegen und bewirken will? Oder eins als Entsagender, der sich klein macht, um sich auf möglichst Weniges auszuwirken? Wenn dies also die Frage war: Na nichts (bzw. weder-noch). Wenn Einer was bewirken will - soll er doch. Wenn er lieber gleich Erde essen will - soll er das. Und wenn einer glaubt, dadurch der Dritten Wahrheit näher zu kommen, soll er doch Obama wählen (der bislang weder viel erschaffen noch zerstört hat - und wenn das so bleibt, schreien Diesselben bald wieder die gleichen Parolen.). Der Unversalismus der Wahrheiten verbietet ihre individuelle Wirkung, und daraus folgt schlechtestenfalls Verzweiflung und bestenfalls Gelassenheit. (Ich rate zu letzterer.)Und meine Frage lautet also: Warum fragst Du?

Bald mehr, muss noch bastardisieren/rumfuzzen

Bis später

Mein Sein oder: Handeln vs. Leiden

Hallo Bastard, lieber Du,

Deine drei Wahrheiten gefallen mir. Deshalb habe ich Einwände:

Die erste Wahrheit ("Alles, was ist, wirkt") ist zwar wahr, wirft aber in einer auf Werden und Wirken und Wachsen gerichteten Welt kein gutes Licht auf unser eigenes Sein. Mein Wirken beschränkt sich heute darauf, die Luft in dem Raum, den ich Arbeitszimmer nenne, zu verunreinigen, das ist nicht viel. Morgen wird es die Luft eines Großraumbüros sein, weiter nichts.

Mit anderen Worten: Ist der, der mehr wirkt, auch mehr? Wirkt der mehr, der mehr isst? Sollte das Seiende darauf bedacht sein, möglichst intensiv zu wirken, um Qualität und Quantität seines Seins aufzuwerten?

Womöglich rührt mein Hadern mit der Wirklichkeit ja nur aus meiner mangelnden Wirkung in ihr. Konsequent hiesig wäre es dann, meine Wirkkraft mit der Stetigkeit zu vergrößern, die Du allein dem Wandel zusprichst (Wahrheit drei). Konsequent transzendent aber wäre es, auf Wirkung ganz zu verzichten und so mein Sein in der Wirklichkeit einzustellen. Die Möglichkeit dessen allerdings schließt Du aus. Und hast wohl recht damit. Eine Annäherung an derlei Transzendenz aber müsste doch durch Nichtsmachen machbar sein: So wenig wie möglich zu wirken, um so wenig wie möglich zu sein. (Ich spüre schon, wie ich schrumpfe.)

Mit anderen Worten: Was ist einer, der mit gesenkten Lidern und gekreuzten Beinen auf einem einsamen Hügel sitzt, die Handflächen dem Himmel zuwendet und nichts tut, als zu warten? Nichts? Ist dessen geschichtslose Wirkungslosigkeit noch Wirklichkeit außerhalb seiner selbst und der umstehenden Gräser und Erdbröckchen, die er gelegentlich verzehrt?

Zu Deinen anderen beiden Wahrheiten ist zu bemerken, dass sie so wahr wie tautologisch sind. Worin besteht der Unterschied zwischen "Auch dieses wird vergehen" und "Stetig ist allein der Wandel"? Es gibt keinen. Sollte ich recht haben, stellen Wahrheit zwei und drei hiermit ihr Sein ein und gehen auf in einer neuen Wahrheit, der wir nun die neue Nummer zwei geben wollen.

Sollte ich unrecht haben, könnte das wiederum am Unterschied zwischen Passivität (alte Wahrheit zwei) und Aktivität (alte Wahrheit drei) liegen. Am Vergehen kann ich nichts ändern. An Geschwindigkeit und Intensität des Wandels vielleicht schon.

Wie Du siehst, liebster Fuzzi, beantworten Deine Wahrheiten keine Fragen, sondern werfen neue auf. (Das ist, wenn Du mich fragst, ja auch das Wesen von Wahrheiten. ) In diesem Falle provozieren die Wahrheiten sogar eine Entscheidung: Hiesigkeit oder Transzendenz?

Aber wir, nein, wir lassen uns ja nicht provozieren von so ein paar popeligen Wahrheiten, nicht wahr? Wir leben dickbäuchig und kleinfressig und flinken Fingers eine Synthese aus beidem. Das mag weise sein. Allein: Es befriedigt mich nicht.

Dein Arthur ("Ich ist ein anderer") Rimbaud


PS: Ein aktiveres Wort als Aktivität ist Aktion. Analog hieße das: Ein passiveres Wort als Passivität ist Passion.

Zarqon spricht: A.F.A.B.

Ach so, Du weißt nicht, was A.C.A.B. heißt, nehme ich an? - All Cops Are Bastards. A.F.A.B. heißt das selbe, nur mit Fuzzis. Polizistenfeindlich gibt's das sogar als T-Shirt.

[Anekdote an]
Habe mal in "unserem" Kaufland (der Laden muss mir einfach gehören, soviel Kohle habe ich darin gelassen) in Lichtenberg zwei Hirten mit besagten T-Shirts ganz entspannt einmal quer durch den Laden laufen sehen. Und dahinter, wohlmöglich noch entspannter, zwei Bullen in Montur. Keiner der Vier hat irgendwas gesagt geschweige denn gekauft. (Ich hab's fasziniert genau verfolgt!) Gingen einfach nur hintereinander rein und raus. War surreal. Gefiel mir.
[Anekdote aus]

Und was die Drei Wahrheiten betrifft:

Alles, was ist, wirkt. - Auch dieses wird vergehen. - Stetig ist allein der Wandel.

Die Erste Wahrheit kündet von der Konsequenzen allen Seins und Handelns und der Unmöglichkeit, diese Konsequenzen zu vermeiden, ihnen zu entkommen oder auch nur nichts zu tun. Die Zweite Wahrheit kündet schlicht von der Endlichkeit jedes einzelnen Dings und aller Dinge. Und die Dritte Wahrheit kündet vom stetigen Wechselspiel der Ersten und Zweiten Wahrheit, vom Auf und Ab und von der Vergeblichkeit, irgendwas festhalten zu wollen.

Natürlich sind dies nur Wahrheiten Der-Welt-Die-Ist und ihren Substanzen, Gesetzen, Ideen und Konzepten. In nackter Form finde ich sie übrigens kaum zu ertragen; glücklicherweise verkleiden sie sich auch zumeist. Jenseits mögen im Göttlichen zudem noch andere, wohlmöglich tröstlichere Wahrheiten vom Niemals und vom Immer liegen.

Selbst von seiner Weisheit erschlagen und nachdenklich (harter Stoff für diesen weichen Blog) endet hier

Der-Den-Du-Du-nennst

Weitere Fragen

Die anderen beiden Wahrheiten?

A.F.A.B.?

Catwalk

Ah, danke, jetzt weiß ich bescheid. Nur eine Frage bleibt noch offen: Was können wir tun, um den Auftrag nicht zu bekommen? Jetzt, wo die Steine rollen, wahrscheinlich gar nichts mehr.

Re: Katzenjammer

Na sag mal,

da schwafeln wir gestern über Tiefsinn und zack - gleich packst Du alles Klare, Wesentliche in ein Wort - und postskribierst das höchst Knifflige hinterher. In Anerkennung meiner intellektuellen Unterlegenheit muss ich Dich mit einer der drei Ersten bzw. Letzten Wahrheiten abspeisen, nämlich der Zweite: Auch dieses wird vergehen. (Wie wir ja empirisch unzählige Male bewiesen haben.) Dein PoSc muss (oder möchte) ich weitaus weitschweifiger antworten.
"Was müssen wir tun, um den Auftrag zu bekommen?" ist nämlich DIE Fuzzi-Frage schlechthin. Ich möchte die EINE Frage gern in drei Unterfragen aufgliedern, Deine schweigende Einwilligung oder zumindest mir unhörbare Missbilligung vorausgesetzt. (Den praktischen Teil haben wir ja gerade mit zwei Anrufen prosaisch eingeleitet und warten - auch sehr fuzzihaft.)
1. Worum, zum Teufel, gehts überhaupt und will und kann ich das machen bzw. überzeugend vortäuschen, dass ich will und kann?
Klingt erst mal sinnlos, ist aber WIRKLICH die erste Frage. Die Antwort darauf beinhaltet nämlich die Überlegung, zu welchem Termin ich mich mit welcher Plage und Mühe belasten kann und will und ob die Kohle stimmt. Man muss also schlichtweg kalkulieren, ob es sich für einen lohnt. Mögliche Kategorien sind Geldbedarf, Interesse an der Sache, Interesse an der Perspektive und Geldbedarf einerseits und Mangel an Geldbedarf, Empörung ob der bescheidenen Vergütung, Arbeitsscheu und Abscheu vor der Tätigkeit andererseits. Müsst ihr wissen, sollte aber vor eventuellen Verhandlungen geklärt sein, etwa im Sinne einer pekunären Schmerzgrenze. Worum es geht, weißt Du jedenfalls seit gestern, zumindest so ungefähr.
2. Wer hat die Kohle und welcher Teil seines Körpers verteilt sie?
Das "wer" wechselt natürlich, und manchmal verteilt jener Ominöse mit verschiedenen Teilen je nach Auftragsart, Laune und Großwetterlage. Die meisten Aufträge werden traditionell entweder vom Kopf, von der Hand oder vom Arsch verteilt, manchmal auch von zweien oder dreien. Für Dich als Laien außerhalb der Abgründe des Fuzzi-Unwesens bedeutet das übersetzt, dass entweder nach Zahlen entschieden wird (Kosten-Nutzen-Analysen mit Lohn-Dumping, also wer am meisten bietet und dabei am wenigsten kostet, darf sich am Ende abplagen) oder nach nach Respekt/Sympathie (positive Erfahrungen aus gewachsenen Beziehungen, Vitamin B oder Charisma zum Schönwettermachen) oder nach der Geschmeidigkeit, mit der der Fuzzi seinem "Klienten" in den weit geöffneten Allerwersten flutscht (hab ich persönlich bisher vermieden, weiß aber aus allernächster Anschauung, wie gut das funktioniert!). Im vorliegenden konkreten Fall würde ich Euch die Kopf-Variante vorschlagen und selbst supportiv zwei Paar Hände schütteln gehen (kann in diesem Fall allerdings nur, wenn überhaupt, mit meinem reinen, geilen Charisma punkten, also versprecht Euch nicht zuviel davon).
3. Welche Sau will noch an meinen Futtertrog und wie krieg ich sie weg?
In diesem konkreten Fall gibt es eine weitere Bewerberin. Über das Gesamtbudget haben wir gestern geredet, genau wie über den letzten Kostenvoranschlag des freiwillig aus dem Rennen geschieden Bewerbers. Hab sonst nicht so die Ahnung von Stundensätzen, da ich mich selbst gefühlt IMMER unter Wert verkaufe. Muss man aber nicht machen. Die Antwort auf die zweite Unterfrage hat also wieder mit besagten Körperteilen zu tun, hier konkret beispielsweise mit Lohndumping. Siehe oben und weiter oben.

So, ich hoffe einerseits, dass ich helfen konnte, und andererseits, dass Du mir meine Ausführlichkeit, in Klammern menschenverachtende, verzeihst. Kennst das ja vielleicht, Katerlaune halt. Grüß Zuhause!

A.F.A.B.

Katergespräche

Maunz.


PS: Nadja ist interessiert. Was müssen wir tun, um den Auftrag zu bekommen?

Montag, 10. November 2008

Alte dicke Männer mit Format II

...

Und zwar mit dem Hessen. Kaum hat da einer das politische Licht der Welt erblickt schon wird er angefeindet und -gefreundet, hm. Ich glaube, wenn mich nur der 0,33-Sterne-Koch als Mogelpackung bezeichnete, ginge es mir deutlich besser, als wenn mir Dolchstoß-Münte auch noch seine uneingeschränkte Unterstützung versicherte. Ich glaube, ich fühlte mich dann eher in Richtung Frank Pagelsdorf und würde den sich schon abzeichnenden Abfindungs-Poker auch mit Phrasen a la "zu dieser Partei hatte ich schon immer eine besondere Beziehung" beginnen.
Und bei der Steilvorlage - dass Union in Unterhachingen, wie früher JEDER gesagt hat, auch, als es schon verboten war, verliert ist Scheiße. Dass Hertha das andere Dorf besiegt finde ich hingegen (ausnahmsweise) verzeihlich und freue mich schon auf den epischen Mini-Dreikampf, sozusagen den Dreiradkampf mit der AG Nanotechnologie Leverkusen und der FG "Fuß- und Geschlechtskranke links raus". Endlich wieder erste Bundesliga, wo die dritte jüngst doch so zum Heulen war (die Erfurt-Emden-Sache war der Zusatz-Gipfel).
Dass Deene Kleene ihrem Bezugs-Mann (Papa) die Taschen leer räumt scheint mir nicht weiter bedenklich - früh übt sich immerhin; wird bestimmt mal 'ne ganz Große. Bis gleich, muss erstmal Pizza essen.

Njam-Njam
Dein Pizza-Pate im Geist

Alte dicke Männer mit Format

Lieber Der-den-ich-Du-nenne (gefällt mir übrigens als Ausdruck sehr gut, also schonmal vorweg in der Begrüßung ein anerkennendes " " für den jüngsten Post-Abgesang),

glasklare Sache das mit der naturtrüben Blume heute abend meinethalben. Gleich geht's weiter (wurde gerade angesmst wie Du weißt).

...

Alte Männer

Ein hartes Wochenende liegt hinter mir, wer liegt hinter Dir? Vor uns die güldene Zukunft (mit Blume im Willibecher) - was mich betrifft, bleibt es beim Tanz, zwanzig Uhr dreißig?

Am Sonnabend war ich in einer Blue-Rayothek und bin dort an einem Regal vorbeigegangen, das von oben bis unten mit alten Männern bestückt war, für die es kein Land gibt in dieser Welt, die ist. Nicht heute, aber irgendwann könnten wir ja mal einen heimeligen Heimkinoabend einlegen und nachholen, was uns als öffentliche Blutbeschau nicht beschieden war.

Was ist sonsts geschehen? (Agenda für unsere Tagung:) Die Finanzkrise hat mich eingeholt. Im Kinderzimmer. So konzentriert wie mit meinem Portemonnaie habe ich Ella noch nie spielen sehen. Eine halbe Stunde lang Münzen und Karten rauspopeln. Was ist los mit dieser Generation? Noch keine neun Monate alt und schon fixiert aufs Kapital.

Frau Ypsilanti hat Platz gemacht für Herrn Zett. Himpelchen mit Vornamen, wie mich dünkt. Wieder Wahlkampf in Hessen, der letzte für die SPD. Ein bisschen traurig macht es mich immer, wenn jemand stirbt.

Verkehrte Welt: Hertha gewinnt gegen ein Dorf, Union verliert gegen ein anderes - "nur" noch Platz drei. Am Freitagabend "Heimspiel" gegen Sandhausen. Ich habe vor, gleich nach dem, was ich Arbeit nenne, hinzufahren und zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel länger als 90 plus 15 Minuten währen zu lassen. Würde mich sehr freuen, wenn Du mich begleitetest.

Die Euphoriewellen um Barack Hussein verebben allmählich, jetzt bläst der Wind der Realität. Ich hoffe, dass er bald zeigen kann, was hinter dem Image steckt, das er sich so souverän geschaffen hat. Heißt, ich fürchte ein wenig, dass ihm jemand, noch ehe er ins Amt kommt, ans Leben will. Wenn schon, dann soll er sich selbst demontieren. Titelkarikatur in der Frankfurter Sonntagszeitung: Einer streicht das Weiße Haus schwarz (na ja).

Jetzt erst mal schaffe, bis nachher. Dein der, den Du Du nennst.

Samstag, 8. November 2008

No Kidding Today, Unfortunately

Stimmt schon, nichts Erwähnenswertes, nur Arbeit-Rbeit-Beit-Eit-It-T-[-], also nüscht für'n Blog. Blöder 6+4+3-Stundentag mit Häppchen zwischendurch. Jammern als Kunst, das ist der Lichtblog.
Werde mir jetzt noch 1+1+1 Bier reinziehen und mich auf Montag vorbereiten - steht die Vorabredung zum Tanz? (Brauche gerade was zum Vor-Freuen. Aber vielleicht passiert ja morgen was Spannendes.)

Bis
Is
'S

Der Fuzzi

Freitag, 7. November 2008

No Kids on the Blog

Nicht viel losgewesen heute, was?

Donnerstag, 6. November 2008

Hausmacherart

Lieber Bittersüßer,

der Text scheint ja ganz gut bzw. böse zu sein, allerdings noch verbesserungs- bzw. verschlimmerungsfähig. So könnter es beispielsweise doch heißen: Der Sauerbraten "Berliner Art" (18 Euro) ist laut Karte der erste Preisträger des deutschen Sauerbratenwettbewerbs 2003. Das kann natürlich sein, besonders wenn er 2003 noch frisch war. Die Jahre seither sind ihm nicht gut bekommen, sein trockenes usw. Vielleicht sind die berüchtigten Kritiker bzw. Schutzgelderpresser noch einfach zu lasch. Toll hingegen fand ich die Bemerkung, dass die Strukturprobleme hausgemacht seien. Genau wie der Apfelstrudel.
Alles in allem ein schon ein Text für unsere hypothetische Bibliothek. Dass wir besagtes Etablissement nicht besuchen werden, sollte uns nicht weiter stören, finde ich. Den Sodann und den den Blüm hätten wir uns ja auch nicht angeguckt - es geht ja immerhin mehr um den Verriss denn um seinen Anlass. Sozusagen die Autonomie des Bösen. Deswegen der Vorschlag: unsere Bibliothek darf nicht mehr als dreizehn (Zahl ist verhandelbar) Texte umfassen, egal aus welchem Bereich. Wenn böseres Blut auf den Plan tritt fällt das weniger Un-Wohlmeinende einfach hinten raus aus den Listen ("all time favourites").
Ach so, bin inzwischen in Hellersdorf. Ein Opfer der Finanzkrise ist leicht gefunden (kannte ich allerdings schon seit zwei Wochen): das "Europaviertel" rund um die Hellersdorfer Promenade. Der Großinvestor ist pleite und nix wird's mit Prestige statt Proletenplatte. Gerade Hellersdorf, wo die meisten Leute noch nie einen Investmentbanker gesehen haben. Man kann sich natürlich andererseits auch freuen, dass die Hellersdorfer so in ihrem natürlichen bzw. naturbelassenen Ökosystem bleiben dürfen, sozusagen in freier Wildbahn. Und wer das ungerecht nennt, hat den Kapitalismus nicht verstanden.

Schreib und schon die Leber für Montag

Aksurk Drahnier

Fürs Archiv

Lieber Liechtensteiner,

danke dafür, dass Du den Fernseher für mich spielst. Bevor ich für eine Weile abschalte, noch einmal zurück zu Deiner Alternativen-Bösartigkeits-Bibliothek: Nehmen wir auch Restaurant-Kritiken? Da hätte ich eine ganz schöne über Ernst Theoder Amadeus' H.s Stammpinte am ehemaligen Platz der Akademie. Darin kommen zum Beispiel solche Sätze vor:

"Das Püree jedoch erweist sich in seiner Konsistenz leider als eine Art Kellenputz, weil offensichtlich festkochende Kartoffeln statt einer mehlig kochenden Sorte dafür Verwendung fanden. Es ist geschmacklich neutral, ohne Schmelz am Gaumen und daher viel zu trocken, um der kräftigen Blutwurst den notwendigen Begleitservice angedeihen zu lassen."

Wie infam! Ein festgekochtes Püree, dass die edle Blutwurst nicht angemessen begleitet. Das hat sie wahrlich nicht verdient. Aber damit nicht genug:

"Unser Rieslingsekt, Hausmarke "Lutter und Wegner" (0,1 Liter 4,50 Euro), schmeckt süß und bitter - offensichtlich ist er aus kräftig oxidierten Grundweinen komponiert worden. Am Gaumen stellt sich nur ein brackiger Geschmack ein, nicht aber die fruchtig-frische, expressive Dynamik eines schäumenden Rieslings."

Wenn ich mir für einen Fingerhut Schaumweins 4 Euro fuffzich abknapsen müsste, wäre ich allerdings auch verärgert über brackigen Geschmack. Muss eine bittersüße Erfahrung gewesen sein, das Zeug zu saufen. Das Hauptgericht allerdings kommt erst noch:

"Der Sauerbraten "Berliner Art" (18 Euro) ist laut Karte der erste Preisträger des deutschen Sauerbratenwettbewerbs 2003. Das kann natürlich sein, trifft aber kaum für das vor uns stehende Exemplar zu. Sein trockenes, faseriges Fleisch zerbröselt auf der Gabel. Essig ist präsent, nur nicht im Fleisch. Er sticht aus der süßen Sauce hervor, die mit merkwürdig dominanten Himbeeraromen Störfeuer gibt. Glitschiger, lieblos zubereiteter Rotkohl verdirbt jeden Spaß."

Ich wette, wenn wir beide am Sauerbratenwettbewerb 2003 teilgenommen hätten, wäre das faserige Stück Aas maximal auf Platz drei gelandet. Zum Schluss das Dessert, ein Apfelstrudel à sieben Euro das Stück:

"Die völlig amorphe Apfelmasse wird mit reichlich Stärke in Form gehalten, und die Vanillesauce dazu schmeckt wie kalt angerührt. Das Ambiente in Ehren, aber hier haben wir es nicht mit einem Tagestief zu tun, sondern mit einem strukturellen Problem. Es ist hausgemacht. Genau wie der Apfelstrudel."

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich bei den Verfassern dieses Urteils, den Herren Fabian und Cornelius Lange (Brüder oder Eheleute?), tatsächlich um Gourmets handelt oder doch eher um Schutzgelderpresser. Da das betroffene Etablissement aber offenbar sowieso eher Opfern der Finanzkrise zu Diensten steht als uns (ein kleines [!] König Pilsener [!] vier [!] Euro), ist es mir eigentlich ziemlich wurscht. Gern gelesen habe ich diesen Feinschmeckerschmarren (den es leider nicht zu verlinken gibt) trotzdem.

Mahlzeit, Dein Magenbitter

Wirr war die Zeit

Na zum Glück wird nach der Uhrzeit des Beginns und nicht der der Fertigstellung sortiert. Hättest mir mit Deinem höhnischen Zwischenruf sonst fast einen billigen Witz verdorben! Einen Drei-Euro-Witz sozusagen, den ich mich aus der Anonymität des Internets heraus zu erzählen traue. Ich Dunkelmann, mhuahahaha.
Muss jetzt aber nach Hellersdorf, um dort die Auswirkungen der Krise abzuschätzen. Ich nehme meine Aufgaben ernst!

Dein Dir bloggendes Auge und Ohr
Oh, Du kannst umgekehrt chronologisch denken. Das erklärt manches.
Lieber Du,

da ich offenbar als Dein Auge und Ohr zur Welt fungieren muss (was ich durchaus gern tue), sei Dir folgend gesagt, dass es nieselt (zumindest in Lichtenberg, ich weiß nicht genau, ob der Regen die Friedrichshainer Wetterscheide zu überschreiten wagt), die Leute mit zu Fäusten geballten Gesichtern durch eben jenen Niesel waten und, und das ist dabei das seltsamste, die Sonne nicht zu scheinen scheint obwohl es beinahe Mittag ist. Zumindest kann ich sie nicht sehen. Und zum Thema Hören: die Autos machen beim Durchfahren der Pfützen platschende Geräusche.
Ansonsten ist Lichtenberg von der Finanzkrise kaum betroffen, denn man muss Geld haben um Geld verlieren zu können. Das gilt natürlich auch für Arbeit, da ist man hier ebenfalls krisenfest. Ob unser lokaler Cowboy-Penner im Zuge der Krise weniger Bier trinkt habe ich noch nicht herausfinden können, auf den ersten Blick wirkte er jedenfalls so besoffen wie immer.
Dass Du nicht in die TAGUNG kommen kannst, finde ich bedauerlich, wie Du ja schon weißt. Aber ich finde auch Dein Streben nach der Weltherrschaft löblich, genau wie die Tatsache, die Machtergreifung im Kindergarten zu beginnen, denn wenn schon Weltherrschaft, dann doch bitte chronologisch. Du wärst ein Diktator, den ich wählen würde! Kannst mir ja Mo oder Di beim Bi in der Kn erzählen wie's war - oder natürlich auch posten, wenn Du's gar nicht mehr halten kannst.
Ich werde trotzdem heute Geld und Zeit in der Stampe verschwenden und mir das eine oder andere reinwürgen. Ein Martin bleibt mir ja noch. Und der Kotzer falls er wieder seine Tage hat. Und unter Umständen Dein Praktikant vom AC Ierpka/Transnistrien. So long!

Ich

PS: Das mit der Bilder-Fluch-Kasse war eine interessante
Idee
von
Dir.

Neue Socken, Berg und Stein

Moin oder Morgen oder Juten (was man auch abends sagen könnte),

da zeigt sich einmal mehr, dass Fernsehen doch bildet. Dass es wieder Luchse in Brandenburg gibt, und das schon seit 2005, war mir glatt entgangen. Schön. Bin halt zu selten dort draußen. Dass jemanden existiert, der Zsa Zsa heißt und schwere Ketten trägt, war mir auch nicht bewusst. Schade. Und dass der, dessen Name nicht mehr genannt werden soll, auch Familie im Kongo hat, wusste ich zwar nicht, finde es aber sehr erfreulich. Jetzt, wo seine weiße Ami-Omi tot ist und der kenianische Zweig zu bekifft zum Telefonieren. Vollständig entzieht sich meinem Verständnis der Satz mit dem Benzin: Was ist ein BR? Was ist ein PR? Was ist ein VW? Was ist ein KG? Und warum sollte ich (AG) das wissen wollen?

Mehr als die Frage, ob Liechtenstein von der Finanzkrise betroffen ist, interssiert mich (ganz im Ernst), ob Lichtenberg von der Finanzkrise betroffen ist. Das müsstest Du doch wissen. Auch ohne Fernsehen. Sehr gespannt bin ich auch schon darauf, wie sich Friedrichshain in den letzten drei Tagen gewandelt hat, in denen ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Wahrscheinlich werde ich es gar nicht wiedererkennen und heute Abend Probleme haben, von der Elternversammlung in der Parallelstraße zurück nach Hause zu finden. Ganz zu schweigen von der "Tagung". Da ich sowieso nicht vor zwölf dort wäre und außerdem noch immer gewisse Verstimmungen im Verdauungstrakt zu verkraften habe, findet das Plenum heute ohne mich statt. Weißt Du ja schon.

Noch einmal zurück zum Thema Reich-Ranicki: Ich werde ab heute für jedes Posting, das Du ohne belangloses Bunt-Foto hier reinstellst, einen Euro in mein Sparschwein werfen. Wenn genung zusammengekommen ist, gehe ich in meine Lieblingsbuchhandlung und bestelle mir den Porno-Hacks. Den lese ich dann und tausche ihn anschließend mit Dir gegen den Romantik-Hacks, den Du mir eh noch schuldest. Einverstanden? Köhler, schwan oder gar sodann schlage ich vor, das weiterhin Gesparte sinnvoll zu vergeuden. Beispielsweise könnten wir Anfang nächster Woche wieder unsere Darmflora (oder -fauna?) mittels geistiger Getränke irritieren gehen. Ja?

Und nun ans Werk, Genosse Kamerad. Auf auf!

Mittwoch, 5. November 2008

Re: Alter Hut


Mag ja sein, dass das alte Eva-mit-Schlange-Motiv ein bisschen abgenuddelt wirkt mit der Zeit - was Du aber nicht mit einbedacht hast, mein sonst so scharfäugiger Freund, ist, dass die Qualität der Aufnahme vom (scheidenden) Pro7Kontra14-Direx Dejan Jocic schlichtweg brilliant ist, siehe Fotos unten und nebenan.

Mit wem sich hingegen die kleine Kinski da räkelt, bleibt mir unklar - Mickey Rourke? David Lynch? Der Geist von Werner Herzog?

Und apropos Untote und Boas: so lang ist es noch gar nicht her, dass die Gabor (natürlich nicht Greta sondern Zsa Zsa) ihre Ex-Beschäler geteert und gefedert um den Hals trug.





Doch genug von Klatsch und Tratsch. In Zeiten, wo Afrika feiert und in Niedersachsen Busse brennen, sollten wir uns mit den ernsten Themen der Welt auseinandersetzen.
Warum etwa ist das menschliche Gedächtnis so kurz?! Sterben im Kongo weniger Leute, wenn zwei Straßen weiter der Clan von Obamas Oma feiert?! (Schön wär's ja und ich stimmte fröhlich in messianischen Erlöserchor mit ein.) In welchem Umfang ist Liechtenstein eigentlich von der Bankenkrise betroffen?! (Mal ganz, na gut, mal halb im Ernst.) Und wird der Sprit jetzt teurer, weil der BR halbherzige PR-Gags zur Ankurbelung von VW und KoKG mittels Steuerersparnissen für Spirtersparer unterlaufen?!

Die Senderwahl ist leider auch dann gelaufen, wenn überall das gleiche kommt. Daher kein Obama mehr, bis er wirklich was über seine biologischen Primärfunktionen hinaus gemacht hat. Als Vorschlag von einem, der selbst wieder mit dem Namen angefangen hat und vorbehaltlich Deiner Zustimmung. Wäre bloß erleichternd zu sehen, wenn die Welt bald auf ein normal-hysterisches Maß zurückfiele. Habe heute Abend mit Mühe und Not was im Fernsehen gefunden, eine Reportage von 2005 über die Rückkehr des Luchses in den Harz. Auch schön als Thema, wenn einem Kongo zu nahe geht.

Moin! (Kann man, wie ich gehört habe, auch abends sagen. Es kommt von friesisch Moi(e)n Dag, "Guten Tag".) Und nochmals Moin!

Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.













Schwarzer Peter

Reiner Liebhard,

was soll das denn jetzt: Weil die US-Wahlen gelaufen sind, postest Du ein Pro7-Girl? Das entbehrt ja wohl jeglicher Logik. Als wäre die Senderwahl noch nicht gelaufen.

Außerdem sind diese Boa-Fotos doch seit Richard Avedons Nastassja-Kinski-Session sowieso bloß noch billiger Abklatsch. Oder etwa nicht?

Deine Archivierungsidee finde ich an sich ganz gut. Bloß: Finde mal brillante, bösartige Texte! Der verlinkte ist schon über ein Jahr alt. Hab seitdem nichts bösartigeres brillantes mehr gelesen, zumindest nicht in dieser Kürze.
Kurz: Guten Abend, Dein M.

Einer


Lieber MH,
Ermutigt durch Dein "Mir-doch-egal" kannst Du, da die Amerika-Wahl ja ohnehin gelaufen ist, hier oben stattdessen die Pro7-Talkshow-Tusse Sonja im Tete-A-Tete mit dem Programmdirektor bestaunen. Schockierend oder?! (Ich fand's witzig.)

Habe natürlich Deinen Link verfolgt und den Inhalt sehr genossen. In Deinen Erzählungen klang alles sogar noch viel milder. "Sodann allein schafft es, dass man sich schämt, Sachse zu sein" etwa ist nicht nur wegen seiner alliterarischen Qualität ein in Stein gemeißelter Satz, der an jemandes Hals hängt. Es handelt sich also fraglos um keinen Verriss, sondern um eine Hinrichtung - oder um eine Vorlage aus dem Handbuch für Verleumdungsklagen.

Da kam mir doch gleich eine Idee: da diese Links nicht ewig halten (genauer gesagt: kein Jahr), wie wär's, woll'n wir nicht sowas irgendwo archivieren? So eine Art alternative Bibliothek, allerdings mit schwarzen statt weissen Petern. Das wär doch was! (Vielleicht, wenn's uns Spaß und nicht zuviel Arbeit macht.) Aufgenommene Texte dürften nicht zu lang und müssten sowohl böse als auch brilliant sein (naja, hauchweise beides) und uns zufällig vor die Flinte kommen (Du wärst da allerdings etwas bevornachteilt). Und die Textmenge würde a priori begrenzt werden, so dass peu a peu etwas wie unser Lieblingsstrauß aus den Papierblumen des Bösen entsteht. Und das wird dann verlinkt.


Sag was dazu und bis bald

RK



Eimer

Nun versteh mich doch nicht falsch, also grundsätzlich.

Anekdoten: ja. Witze: nein. Witz: ja. Pornographie: einerseits, andererseits. Ich bin doch hier nicht der Zensor. Blogge doch, was Du willst. Das ist es doch, was Blogs "auszeichnet":

"Der Blogger bleibt der arbeitsweltliche Asoziale, mit dem draußen keiner spielen wollte. Die Anonymität, das Ungefilterte und von keiner Instanz Geprüfte wird nur von den Netz-Aficionados als Freiheit gefeiert - in Wahrheit hat es dem Blockwart die Hecke bereitet, wo er seine Lust an Denunziation und Diebstahl ausleben kann. Arthur Miller hat einmal gesagt: 'In einer guten Zeitung spricht eine Nation mit sich selbst' - im Netz labert sie nur noch herum." (Richard Wagner in der FAS vom 2.11.08)

Danke Richard, jetzt weiß ich endlich, was wir hier tun. Was ich nicht genau weiß, ist, ob es sich bei diesem Autor um den Richard Wagner handelt. Nein, nicht um den größenwahnsinnigen Tonsetzer, sondern um diesen Siebenbürgerlichen Buchstabensetzer. Ist ja auch egal. Wer spricht heute schon noch von Robert Schumann? (Nicht dem verhinderten Pianisten, sondern dem Jungverleger, dem wir einst unser "Zäpfchen" einführten.)

Kurz: Meinetwegen kannst Du das Flintsche Palin-Double ruhig verlinken. Und apropos Rice: Irgendwo habe ich gelesen, dass Obambas designierte Außenministerin auch Rice heißen könnte, Susan, glaub ich? Oder Sarah? Wir werden sehen.

Zum Thema Präsidentenwahl ist mir noch die kurze Sodann-Abschweifung vom Montag eingefallen. Worüber ich geredet hatte, war das hier. Witzig, nicht? Und voller "Lust an Denunziation und Diebstahl". Fast Bloggen.

In diesem Sinne: Go on, baby!

Plumpssack

Wuhn (ich weiß, ich kann irgendwann damit aufhören, aber noch nicht)

und herzliches Beileid. Zwar ist der Eimer an mir noch mal vorbeigegangen, aber Du hast mein volles Mitgefühl. Erhol Dich gut.

Zum Anderen: dann eben nicht, isst okeke - obwohl ich die Ochsen-Anekdote TRES amusant fand. (Und da dieses Fake-Bild von Sara Palin gefunden hatte: Larry Flint, der alte Standart-Perversling hatte extra ein Porno-Sternchen dementsprechend aufgedoubelt und auf seiner Hustler-Hompage samt dazugehörigem Filmchen beworben. Interessanterweise sind alle die dort doublierten Front-Weiber, die Clinton, die Palin und Condoleeeeeeeeeeeeeeza auf einmal politisch weg vom Fenster. Wenn man Dirty Ol' Larry mal keine Omnipotenz unterstellt, dann ist das doch komisch, oder???)

Bis später und mit den Worten eines seiner vielen freudebekifften Anhänger:
Give me dope, Obama!

Wuhn

Obm fr Prsdnt

Wuhn Japhetit, lieber Reinhard,

Obama ist Präsident und ich bin krank. Irgendwas hat mich umgehauen, vermutlich der Plumpssack. Oder die Schallwellen der Weltpolitik.

Witze und Pornographie, mein lieber Freund, haben in diesem Blog nichts zu suchen, wenn Du mich schon fragst. Obwohl: Peter Hacks' Buch "Gewisse Geheimnisse. Vom Nutzen und Nachteil der Pornographie" ist bestimmt witzig. Darüber könnten wir reden.

Muss erst mal kotzen, bis später: M.

Dienstag, 4. November 2008

Tote Kanarienvögel

Hallo, lieber Selbsthilfeblog,
ich bin der Reinhard und ich habe ein Problem.
[Hallo Reinhard.]
Auch ich dünste seit heute Morgen fies riechende Gase aus und möchte darüber reden.
[Klappe zu, Reinhard!, besonders aber die andere Öffnung.]

Na toll, jetzt wird nicht nur die Bude warm und neblig sondern auch noch der Blog renitent. Was sagt man dazu, wenn man momentan mit sich selbst redet?! Wahrscheinlich war das letzte Bier gestern schlecht. Oder so ein blöder Virus geht um. Oder der Plumpssack.
Hab auch ein schönes Wort gefunden: Japhetitologe. Und weißt Du, was es bedeutet (laut Fremdwörterbuch, dem dies' Ungetüm entsprungen): "Wissenschaftler auf dem Gebiet der Japhetitologie". Na bitte.
Das erinnert mich ein bisschen an Douglas Adams, Friede seiner weiteren Reise, der höhnisch bemerkte, dass in keinem Wörterbuch das Wort fluppiglich erklärt würde, obwohl es doch logischerweise einfach nur etwas, das von seiner Art her fluppig ist bedeute. Wuhn.

Ich hab noch eine grandiose Erkenntnis des Meisters im Hinterkopf, fordere aber nachdrücklich, das Du erst meine Porno-Anfrage bepostest!

Nochmals wuhn!

Reinhard
Liebe Buchstabensuppe,

der 11. September 2001 war, halt Dich fest, ein Dienstag. Unglaublich! Das wirft doch gleich ein ganz anderes Licht auf was auch immer.

"Optionsparalyse" stammt aus Jochen Schmidts hypochondrischem Buch "Meine wichtigsten Körperfunktionen" und beschreibt genau das, was Du darunter verstehst. "Frustrationstoleranz", auch da liegst Du richtig, ist ein Begriff aus der Kindererziehung. So weit ich weiß, bezieht er sich aber nicht auf Eltern, sondern auf die Kleinen. Er bezeichnet die Geduldsschwelle, die ein Kind nehmen sollte, ohne gleich loszuplärren oder getröstet werden zu wollen. Oder so ähnlich. Frag mich nicht, wie ich gestern Nacht darauf gekommen bin (räusper).

Bin jetzt kurz angebunden wegen niedrigschwelliger Frustrationstoleranz der Kinder und wegen leiblichen Unwohlseins, das schon den ganzen Tag anhält und mit der Ausscheidung übel riechender Körpergase einhergeht. Später, morgen oder im nächsten Jahr dann mehr davon.

Dein russisch Brot

Dies und Das

Na,

ich bin offenbar voll in die Blogging-Falle getappt und kann gar nicht mehr aufhören. Deshalb Dies und Das in Form zweier Fragen und einer Antwort darauf:

1. Wie halten wir's eigentlich mit Witzen?
2. Und wie mit Pornographie (wir sind ja schließlich im Internet...)?

Meine Antwort zu 1.: Ein ganzes, klares "Ja" (wenn auch als Antwort meistgefürchtet).
Und zusätzlich, sozusagen als Bonus, gleich ein Witz und eine Anekdote.

Die Anekdote: Als Archimedes sein berühmtes Gesetz entdeckte, schlachtete er zum Dank an die Götter einhundert Ochsen. Seitdem fürchten sich Ochsen vor neuen Entdeckungen.

Und der Witz: Unterhielten sich Herr Schwarz und Herr Weiß. Fragte da Herr Schwarz: Was ist eigentlich die Relativitätstheorie? Antwortete Herr Weiß: Stell dir vor, du steckst deine Nase an meinen Arsch. Dann hätt' ich 'ne Nase am Arsch und du 'ne Nase am Arsch, aber für mich wäre es relativ angenehmer.

Auf meine zweite Frage nehme ich die Antwort aber lieber nicht vorweg (wie etwa in Form eines Links).

Sodann (aber nicht als Peter)
Der Ich

Re: Krieg und Geld und Schnick und Schnack

Lieber MPunkt,

ich entschludige. Wieso - weshalb - warum das alles am Dienstag stattfindet, weiß ich leider nicht (leider auch nicht besser als "ja"), meine mich im Zusammenhang mit dem Begriff "Super Tuesday" aber darin zu erinnern, dass der Amerikaner an sich gern dienstags wählen geht. Ich teile allerdings Deine Vermutung, dass weltbewegende Dinge eher donnerstags geschehen - Wasser auf meine Mühle bzw. Schaum auf meine Latte. Was für ein Wochentag war eigentlich jener elfte September... - nein, im Ernst, erinnerst Du Dich daran?

Ich hatte heute eine seehr ausführliche und interessante Debatte mit meinem Alten Herren über den Historikerprotest-Holocaust-Gesetzeskomplex. Die war anders als unsere gestern, wie wohl was Ähnliches bei rausgekommen ist: obwohl ich das Gesetz persönlich nützlich finde, ist es doch zivilgesellschaftlich fragwürdig, von wegen der Freiheit als der Freiheit auch der Anderen und der sehr problematischen Deutungshoheit des Staates per Gesetz. Da ist vielleicht noch mal ein Schwerpunktthema in der Kneipe drin, wenn wir erst mal die Ami-Hysterie heil überstanden haben und unser neuer schwarzer Messias mal was Faktisches gucken gelassen hat. Obama verspricht zumindest mehr Gesprächsstoff, und sei es solcher von geplatzten Hoffnungen oder Eigen-Spott über den Spötter-Kötter.

Frustrationstoleranz sagt mir im Übrigen auch kürzestem Nachdenken gar nichts, vielleicht weil "-oleran-" drin vorkommt, die nichtssagendste und beliebigste vorstellbare Buchstabensuppe (vielleicht bis auf "-opfschmer-" oder "-nformationsgesellschaf-"). Optionsparalyse gefällt mir hingegen ausgezeichnet, dass klingt so nach süßer Passivität und zwar der besten von allen: einer, die man nicht einmal vor sich selbst rechtfertigen muss, weil man für sie nichts kann. Was heißt es nun wirklich, Du Bücherwurm?! Itt eld ic!

Einhar (in der Suppe)

Krieg

Entschludige, Reinhard, dass ich Dich damit belästige: Aber warum wählen die Amis an einem Dienstag? (Bitte nicht mit "Ja" antworten.)

Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass heute ein Tag wäre, an dem die Weichen für die Zukunft der Welt neu gestellt würden. Das passiert doch fast immer donnerstags...

M.

Geld

Zwei Begriffe: Frustrationstoleranz und Optionsparalyse. Denk mal drüber nach. Außerdem habe ich gerade mein "Lexikon des Unwissens" herausgekramt, um den Begriff "Geld" nachzuschlagen. Und die gesammelten Werke von Morris Berman, um herauszufinden, was wir hier eigentlich treiben. Gute Nacht oder besser: soooo long, der Kurze.

Montag, 3. November 2008

Gebell, gerechtes

Na,

so sehr mich die Vorstellung, uns auf diesen oder jenen zu hetzen, auch reizen mag, so will ich doch vorerst den alten Siggi in Frieden ruhen lassen und das wölfische Grinsen hinter gesitteren Gesichtsausdrücken verbergen. Nun zu Deinen Fragen:

Weiß noch nicht.
Ja.
Ja.
Ja. (Obwohl ich meinen Kaffee persönlich lieber schwarz als weiß nehme - so richtig munter macht mich die Mokkaversion auch nicht, die riecht zu fade und schmeckt zu sehr nach gar nichts außer Schaum.)
Größtenteil ja. (Obwohl ich das mit dem Cocain interessant finde - wie heißt das Programm und wo gibt's das?!)
Auf keinen Fall. (Und der Beweis wurde vor Jahren in Büsum erbracht - von mir persönlich, möchte ich bescheidenst bemerken. Und zwar als Geschichte, die ich unserem gemeinsamen Freund und CDU-Spezi Matze E. aufgetischt habe. Das ging so (wie Du Dich vielleicht entsinnst):
Hüsum, Büsum und Wüsum saßen auf einem Berg.
Hüsum, Büsum und Wüsum waren Riesen
und Pimpelchen war ein Zwerg.
Da besagter aufstrebender Jungdemagoge das Ganze damals nicht verstand - und heute noch nicht versteht - war er fraglos Pimpelchen. Deshalb würde ich wiederum für uns die Bezeichnungen Hüsum, Büsum, Wüsum, Lafontaine, Bin Laden, Una-Bomber, Ezechiel, Nikolaus, St. Nimmerlein, Nitz im Rathaus, Herr Darius, Thorion oder Mesion vorschlagen oder meinetwegen auch noch Himpelchen - keineswegs aber Pimpelchen, der Zug ist weg und kommt nicht wieder.)

Bis später, Nitz, Du Riese

Ursache und Wirkung

Ach, Hyperpassivion,

und weh: Es ist so klug und leicht und weise, nur einerseits von Menschen, andererseits aber von Archetypen zu reden. Die Ursache für Walters und vieler Figuren Handeln mag ja auf Freuds rechter Hand liegen. Da können wir wissend mit der Wimper wackeln (Stabreim!). Aber wie steht es um die Wirkung? Betrifft uns der Hahnenkampf der Buntgefiederten etwa nicht? Macht es keinen Unterschied, welcher Koch die hessiche Zwibbelsupp versalzt? Ist es Latte macchiato, ob McCain oder Obaba seine Heerscharen in aller Mullahs Länder schickt? Ist es ein Zufall, dass manches Orthographie-Programm Cocain für McCain und Osama für Obama vorschlägt? Sind wir womöglich nur Himpelchen und Pimpelchen, die Weisen auf dem Berge?

Sicher weißt Du mehr, mein Herrchen.

Wuff wuff und bis nachher: Dein Bello