Mittwoch, 31. Dezember 2008

Nikolaus

oder Sylvester oder so - fröhlichen Papst zum neuen Jahr! Knuddel Deine Frau und Deine Kinder (und grüß bitte von mir), genieß den Resturlaub und blogge dem Reinhard!

Bis dann 2009

R.

Dienstag, 30. Dezember 2008

Robbenbilder

Lieber MimUrlaub,

mit Ella ...
und Anton.

Du kennst das ja schon. Robbenbilder von Deinem Liblingspromotor aus BanderS.
Sollten diese Bilder wieder nicht wirken, gibt's im neuen Jahr Pornos!
Ansonsten harre ich ungeduldig Deines nächsten Posts, so möglich!
R.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

AC kontra MH

Lieber M.,

so sehr ich A. aus B. an der S. auch mögen mag, so wenig versehe ich, was Du mir damit sagen wolltest, dass er heute Abend komme. Wohin kommt er denn und zu welchem Behufe? Kommt er in trunkener Freundesrunde oder allein im Gram? Beabsichtigst Du, damit etwas Bestimmtes zu sagen, offen oder verdeckt? Ist es eine Bitte, Warnung - Drohung?

Ansonsten bis eventuell abends.

R.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Wuhn, wuhn, Mister Strela,

schön, Sie hier zu sehen. Ob es Donnerstag was wird entscheidet der Pegelstand des Familienfriedens wohl sehr kurzfristig. Alex wollte, glaub ich, auf jeden Fall da sein. Einstweilen wünsch ich frohes Futtern und anständigen Abstand vom Fuzzitum.

Schönen Gruß auch, der M.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Popöchen zurück

denn der Fuzzi ist zurück und in die Heimat geflutscht. Eben noch das charmante Umsatz-Monster vom Strelasund und schon wiedär zurück. Und wieder meinen Lieblings-Kroaten neue Gründe geliefert, mich mit Arbeit zu betrauen, die ich nicht ... und so weiter. War ansonsten ganz nett, vergleichsweise. Soll ich im Januar wohl wieder hin, wuhn.
Egal, wird's was mit Suff am Do?! Erwartungsfroh

Dein R.

Freitag, 19. Dezember 2008

Regenbogen

Hallo, hallöchen,

hast Du denn wenigstens einen Internet-Zugang in der Pension Regenbogen? Ich hoffe doch! Wie soll ich sonst in den nächsten Tagen zu meinen Robbenbildern kommen? Was genau treibst Du da eigentlich in Stralsund? Erzähl mir nichts von Kameras, das ist doch unglaubwürdig. Warum sollten die gerade Dich an die Ostsee schicken, um die Fischköppe zu entgräten?

Was meinen Vorruhestand betrifft, geht es mir nach dem heutigen ersten richtigen Tag eigentlich ganz gut damit. Man kommt nur eben zu nichts mehr. Von wegen den ganzen Tag vorm Computer sitzen, surfen, bloggen, Robben kieken. Is nich! Dass es uns, also mir und Dir, gelingt, hier wieder ein bisschen mehr Wind in die Bude zu pusten, hoffe ich trotzdem.

Vorerst belasse ich es bei feurigen Grüßen an Proletheus und seine ewigen Widersacher auf dem Olympus, Dein M.

Na wat denn?!

Willst Du etwa noch mehr Robben?

Alleine Bloggen ist doof!

gez. Aktionsbündnis Junge Dulder

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Krabbenfresse II

Ach ja, wie angedroht: Robbenbilder für den Blogverweigerer. Du weißt doch, dass ich nicht bluffe.
Oben: Reinhard in Erwartung von Martins neuestem Post.
Unten: Die hoffnungsfrohe Erwartung ist der Ernüchterung gewichen.

Grüße an den Rentner

Na, mein Alter,

Wie lässt sich Dein Dreimonatsruhestand so an?
Wirst Du häufiger schreiben?
Kommst Du mich Sonntag in Stralsund zu einer Runde Rostocker besuchen? Ich residiere in der Pension Regenbogen, also lass die Frau zu Hause.

Bis

R.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Dienstag, 16. Dezember 2008

Ähem

Ähem, ähem.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Ja, er lebt noch

Noch lebt er, wenngleich mit rauen Händen, teigigem Wanst und weichem Hirn. Die letzten zwei Stunden dieser vollgepfropften Woche wird er mit Zeitungslektüre verbringen, mehr geht nimmer. Er ist aber guter Dinge, dass bessere Zeiten kommen. Bis morgen, der M.

Sächssche Anfrage

Lebt denn der alte Blogmartin noch, Blogmartin noch, Blogmartin noch,
lebt denn der alte Blogmartin noch, Blogmartin noch ...

Und geht er morgen mit mir saufen tun?!?!?!

Stickum

Lieber Unheuer,

das Spiel war gut, Union überlegen und ich habe Deine Dauerkarte gegen den AC Ierpka verteitigt. Natürlich schreibe ich Dir nicht wirklich, sondern Du bist es selbst. Schäm Dich!

P.S. Und Deine Orthographie ist vorsintflutig und grauenhaft (verteitigte Dich selbst).

Dein M. aka [ ]

Samstag, 13. Dezember 2008

Nach(t)satz

WWWas ist nur aus den guten Vorsätzen geworden?!

Sorgfältig nahm sie das bedruckte Stück Papier, sich der Buchstaben darauf vergewissernd und der Botschaft, die diese aneinandergesetzt ergaben, und mit bewegter Stimme sprach sie endlich: "Nu guck mal, Vati, zehn Prozent Rabatt für diesen scheenen Pullover."

Das war doch mal ein schöner Vorsatz, genau so wie der, uns täglich zuzuposten. (Na ja, die Nacht gehört zum Tage.) Steigert die Eigenmotivation, und sei es nur ein Beitrag wie:

"Heute beim 75sten meines Oheims gewesen. Häppchen gegessen. Mit Cousin gequatscht. Währenddessen noch mehr Häppchen gegessen. Hat nur ein bisschen Salz gefehlt."

In diesem Sinne erwarte ich Deinen Degen, mein Freund. Und wenn Du, bevor Du mit mir das Gespräch kreuzt, meinen inneren Schweinehund triffst, dann grüß recht lieb von mir.

R.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Schönes Wetter

Nun zieh doch nicht so 'ne Krabbenfresse und rede wieder mit mir.

Kinder, Kinder - vielleicht können wir ja uns darauf einigen, einmal am Tage Buch zu führen. Ich weiß, ich habe selber gesündigt, gelobe aber Besserung.
Belanglos ist (zumindest in diesem Fall) besser als gar nicht, oder wat. Zwing mich nicht, sentimental zu werden, sonst schick ich noch mehr Robbenfotos. Die Spezies nebenan ist übrigens das zahlreichste große Säugetier nach dem Menschen (mit allen Dir bekannten Einschränkungen hinsichtlich meiner Ansichten über den menschlichen Status gemeint).
Let me see you post again!
Rhinehurt

Kinderfreie Bude

Nette Idee, aber nee. Der ganze Mist will einfach besoffen werden.

Es sei denn, wir nehmen Laptops mit und bloggen dort vor Ort. Das 'ätte decadence, mon ami!

Außerdem ist doch Woche des Seeleopards, schon aus Respekt vor allen vergangenen und künftigen finnischen Nobelpreisträgern! Das Vieh ist übrigens der perfekte Mediator, besonders unter Pinguinen.






Kopf hoch! Flossen runter! Flasche leer! Gaga rules!




Außerdem Kannes sein, dass Robert kommt. Und der Do ist doch mein sozialer Ausgehtag, sind wahrlich nicht mehr viele. Du hast doch immer gemeint, ich interessierte mich zu wenig für Menschen. (Hast vielleicht recht damit.) Also mannhaft Ertragen, Besaufen und Freuen.
Dein R. aka Bild zwei und drei

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ruhe im Block

Na, mein Lieber, da hat uns wohl der Alltag ganz gefangen genommen. Keine Zeit mehr für den Quatsch, der doch das Wesentliche ist. Vielleicht sollten wir morgen Abend bloggen, anstatt zu saufen? Zu allem Unglück husten auch noch die Kinder. Gute Nacht.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Morgen

Morgen, Kinder, wird's was geben. Vorausgesetzt, das Geschirr ist bis dahin halbwegs sauber, werde ich da sein. Bis dann, Dein M.

Selbstkritik

Na, da reden wir doch gerade (oder reden auch gar nicht) über Afrika, die Orthographie und den Rest der Welt, und da schreibe ich doch "belischer König" mit nur einem L! Schlampig, Herr Darius, schlampig.
Wie es so ist: die große Not Afrikas kommt wegen viel kleinerer Nöte aka Notwendigkeiten wie immer viel zu kurz. Wir können die nächste Woche ja zur Woche des schmutzigen Geschirrs deklarieren, da gibts bestimmt was zu zu sagen.
Wenn sich noch Zeit ergibt, wäre schon noch was über den schwarzen aka grünen aka armen Kontinent zu sagen. Apropos Zeit - wie siehts morgen aus? Schreib doch mal dem Reinen Liebhard! (Oder Böshard, je nach Stimmung.)

RL aka RB

Samstag, 6. Dezember 2008

Nitznutz

Ich finde, dass hier auf keinen Fall länger als zwei Tage Funkstille herrschen sollte.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Alte Bekannte

Lieber Nitznutz,


vor der eigenen Haustür zu kehren, ist gewiss löblich. Sich nicht für Afrika zu interessieren, ebenfalls. Und, sozusagen in einem Abwasch, gleich noch auf den Langeweilismus der Kinesen hinzuweisen, ist schlichtweg brilliant. Weiter so!

Andererseits: farbige Fußballer des einzigen und wahren Ersten und Letzten FC Union Berlin anzuführen, ist überzeugend. Und den ersten farbigen Skin von ganz Kaulsdorf persönlich kennengelernt zu haben, macht Dich ab sofort zu meinem persönlichen Afrika-Experten NUMBER ONE! Von Dir und dem Leben sollten die Herren Afrikanisten lernen tun, anstatt aus ihren verstaubten Wälzern. Auch weiter so! Die Indifferenz, äh, Omnipotenz Deines Geistes prädestiniert Dich, meiner bescheidenen Meinung nach, für eine Führungsposition im UN-Sicherheitsrat, wenn nicht gar im IOC.


Wie ich nun auf Afrika komme?! - Nun, eher durch die Aktualität der Ereignisse, Randale, Völkermorde und so, als durch einen wahren Herzensbezug wie den Deinen. Ich habe keine ebenhölzernen Dildos zuhause rumstehen, mag keine Süßkartoffeln und habe Zeit meines Lebens ganze zwei Schwarze persönlich kennengelernt (was man so Kennenlernen nennt). Der eine hieß Cyril und war ein früher Freund meiner Schwester, die andere war eine Partybekanntschaft in Wuhletal. Sie-Deren-Namen-Ich-Nicht-Mehr-Weiß war Anfangs etwas reserviert, weilt sie alle Hellersdorfer für Nazis hielt, zeigte sich im Laufe des Abends aber zunehmend anschmiegsamer (dassss sie dann zu früh ging und ich den restlichen Abend bzw. bzw. Nacht bzw. Morgen bei einer überall weißhäutigen Dame landete, an deren Namen ich mich sehr wohl erinnere, ist eine andere Geschichte). Mein Interesse ist also eher ein allgemeines. Aber apropos ich und die Herren Afrikanisten ohne lebensechte Afrikaerfahrung: der heutige Post ist unserem werten Mittipper Lumumba und dem Kongo gewidmet.


Der Kongo (Demokratische Republik Kongo, zwischendurch auch mal Zaire geheißen) hat einige Gemeinsamkeiten mit Nigeria, nur ist er in fast jeder Hinsicht noch krasser (zum Vergleich zusätzlich die Werte der BRD - wegen der Haustür und so):

Größe (in Mio qkm): Nigeria 0,923, Kongo 2,345, Deutschland 0,357

Einwohner (in Mio EW): Nigeria 140, Kongo 66,5, Deutschland 82,2

EW pro qkm: Nigeria 152, Kongo 24 , Deutschland 230

Größte Stadt (in Mio EW): Lagos (Nigeria) ca. 11, Kinshasa (Kongo) 8,1, Berlin (Deutschland) 3,4

BIP pro EW (in $): Nigeria 824, Kongo 166, Deutschland 40.415

Lebenserwartung (m/w in Jahren): Nigeria 51,3/51,7, Kongo 49,7/52,3, Deutschland 76,6/82,1


Also: auch so ein (eventuell) nach einem Fluss benanntes Postkolonialkonglomerat ohne natürliche Geschichte oder ethnische Homogenität, nur dassss diesen Falls die Belgier die erhabenen weißen Herren waren. (Warum die Belgier? - Weil "Ol' Bizzy" von und zu Bismarck das Ländle weder den Engis noch den Franzis gönnte und es deshalb in dem in Berlin 1885 ausgehandelten Kompromiss an den belischen König als Privatbesitz fiel, als Datsche quasi! 1908 übernahm nach den "Kongogräueln", Gewaltexzessen, die selbst für den Imperialismus einzigartig krass gewesen sein müssen, der belgische Staat.) Das Ding ist also riesengroß, dünn besiedelt (kein Wunder bei all dem Dschungel), allerdings mit einigen überbevölkerten Slums, bitterarm - und reich an Bodenschätzen. Nur in diesem Fall weniger Erdöl als Kupfer in riesigen Mengen (zweitgrößtes Weltvorkommen, glaube ich), Gold, Diamanten und seltene Metalle: Cobalt, Tantal, Niob. Die beiden letzteren gibts in Form von Coltan-Erz, von dem Du vielleicht schon gehört hast. Gerade Tantal ist sehr selten und sehr begehrt, weil es in jedem (modernen) Handy steckt.


Das Coole am Thema Kongo ist, dass man gleich die Massaker und Völkermorde in Uganda (Diktatur Idi Amins mit 300.000 Toten, bis heute Bürgerkrieg), Burundi (Tutsi brachten in den 1972 300.000 Hutu um) und Ruanda (Hutu brachten in 1994 minimal 800.000 Tutsi um) mit abhandeln kann, weil diese Länder im Osten an den Kongo grenzen und munter mitmischen, besonders weil gerade nahe der Grenze das Coltan lagert. Im Ostkongo gibts gerade wieder mal Krieg, in dem eine "Rebellen"-Armee (Tutsi-Miliz) sich die Kontrolle über die Rohstoffe (Coltan für Handys, Kinder für Dienst an der Waffe und unter den Bewaffneten) krallen will.


[Ich möchte natürlich für den Fall um Entschuldigung bitten, dassss die Tante eines der Opfer besagter Armee eine Muslima ist - dann wären die Opfer natürlich keine solchen, sondern vielmehr Terroristen und die Sache sicher gerecht. Sollte sich aber wiederum herausstellen, dassss einer dieser Terroristen eine jüdische Tante hat, möchte ich meine Bitte um Entschuldigung wiederum sofort zurückziehen und noch viel mehr betroffen sein.]


Als ob der Kongo extra die Hutu und Tutsi von nebenan brauchen würde! (Zu den hellhäutigen Herrenvölkern - Fulbe in Nigeria, Tutsi in Ruanda und Burundi - und deren Einsatz als imperiale Handlanger im Kolonialismus gibt es Interessantes hier. Viele der afrikanischen Probleme sind auf europäischem Mist gewachsen, auch auf deutschem. Egal wen die Anderen gehabt haben mögen, wir hatten Hänge-Peters - übrigens der Begründer Deutsch-Ostafrikas, zu dem Ruanda und Burundi gehörten. Wurden nach dem Ersten Welkrieg dann passenderweise beide belgisch.)
Unser Freund Lumumba ("Aufrührischere Massen" - nettes aka für einen verurteilten Knasti, war aber nur Unterschlagung bei der Post) etwa kam so ziemlich aus der Mitte. Ist als Panafrikanist (so sagt man jedenfalls - keine Gewähr meinerseits, evtl. Robert fragen) und Unabhängigkeitsführer 1960 erster Premier geworden (den Belgiern wurde es 1959 zu unruhig), mit 34 (!). Hat allerdings dann weder ein Jahr regiert noch gelebt. Wurde von einem parteiinternen Rivalen an einen Sezessionistenführer namens Tschombe ausgeliefert, gefoltert und umgebracht.
Sorry, muss jetzt aber sChluss machen, nächstens mehr,
R.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

tschakka aka yes, we can

Lieber weltweißer Reinhard,

also gut, da schreibst Du nun gegen die Simplifikation der Massenmedien an, dies allerdings gegenüber einem, der 1.) selbst ein Teil der Massen ist und irgendwie sogar der Medien und 2.) in Sachen Afrika ein wahrlicher Ignorant.

Ich bin beeindruckt ob Deines abermals überwältigenden Wissens über Vorgänge, die sich jenseits meines Horizonts vollziehen. Nigeria, das gebe ich zu, ist für mich so weit entfernt wie Mittelerde. Ahnend, dass die Konflikte da wie dort mich womöglich mehr betreffen, als mir bewusst ist, kann ich davon doch wenig spüren. Es ist wie mit dem berühmten Sack Reis, der in China umkippt.

Die einen nennen es Dummheit, wenn einer nur vor der eigenen Haustür kehrt, die anderen Weisheit. Wenn Du wüsstest, wie viel Schmutz unter meinem Abtreter liegt!

Afrika: Wie kommt es, dass Dich das interessiert? Wie bist Du überhaupt auf die Idee mit der Themenwoche gekommen? Abgesehen von Salif Keita, Chibuike Okeke und dem Gatten der Tochter der Schwester meiner Großmutter (und dessen Kindern Achmed, Ame und Amana) ist der einzige dunkelhäutige Mensch, der in meinem Leben eine gewisse Rolle gespielt hat, mein einstiger Ferienlagerkumpel Yallah Lehmann. Der war im Februar 1990, mit 14, schon 1,90 groß und 100 Kilo schwer und trug als erster Kaulsdorfer eine grüne Bomberjacke.

Die Wette, ob er es schaffen würde, einen ganzen Teller voll scharfer Pepperoni zu verschlingen, ohne dabei etwas anderes essen oder trinken zu dürfen, gewann Yallah im Sommer 1989 zwar roten Kopfes (das Verfärben war beeindruckend), aber souverän. Vom beachtlichen Gewinn kaufte er sich im ostpolnischen Grodek, wo sich unser Ferienlager befand, ein paar neongelber Adidas-Turnschuhe für, so gibt es meine Erinnerung zu Protokoll, umgerechnet mehrere Hundert Mark Ost.

Yallah behauptete sich dann noch eine zeitlang in Kaulsdorf, war sogar Stammgast der berüchtigten MZG gegenüber des S-Bahnhofs, wurde von seiner Mutter aber nach einigen schwerwiegenden Verletzungen, Morddrohungen und wiederholten Anschlägen auf die gemeinsame Wohnung nach München geschickt. Was dort aus ihm geworden ist, weiß ich nicht. Ich nehme an, dass er nicht nach Afrika emigriert ist.

Nun gut, hier kräht ein Kind - und der alte Europäer ist müde.

Grüße an Rainer Maria Rilke, Reinhard, Barack und Silke

vom schlicht schwerlich schwarzen M.

PS: Ich fühl mich schlecht, wenn ich dies schreibe, aber Du wolltest es so: Wenn man das "das" als Relativpronom verwendet, ist ein zweites "s" am Ende nicht nur entbehrlich, sondern schlichtweg überflüssig. Wenn man dies zwei Mal in einem Eintrag falsch macht, ist es kein Tippfehler mehr, sondern eine kleine Schwäche wider besseres Wissen, die es auszumerzen gilt.
PPS: PS bitte löschen, sobald korrigiert.
PPPS: Du kannst mich jetzt entweder umbringen oder mir sämtliche eigenen Fehler in einem überlangen Posting auflisten, worauf ich zu verzichten bitte.
PPPPS: Gute Nacht.

Tschakka

Tschakka, mein M., Pause im Post, wa?!

Willkommen zu unserer Afrika-Woche, Thema: Afrika, Dauer: Eine Woche.

Der Afrikaner an sich heißt ja bekanntlich auch Schwarzer, weshalb sich ein Land zum Einstieg förmlich anbietet, das Nigeria heißt - Land des Schwarzen (niger - schwarz [lat.] + ia als Landessuffix wie in Germania: frag mich mal, warum das Teil nicht Nigery oder besser noch Blacky heißt, war ja 'ne englische Kolonie! Ok, gibt da auch noch 'nen Fluss namens Niger, aber der Einwand bleibt der selbe.) Da war auch neulich echt was los! In Jos, was so ziemlich die zentralste Stadt in Blacky ist ('n bisschen Bergbau solls da geben, war persönlich aber noch nicht da), gabs große Bambule. Christen und Moslems gingen sich da an die Gurgel, so habens zumindest unsere Massenmedien kolportiert, viele Tote kamen bei raus. Ist, könnte man jetzt sagen, ja nichts Ungewöhnliches, Heiliger Krieg, Clash of Cultures, Fundamentalismus und sowieso Afrika und so. Aber hier nun mein Einwand gegen das übl(ich)e Infotainment in Form einiger Informationen, von denen ich nicht weiß, ob Du über sie schon verfügst:

1. Nigery ist ein rein künstliches postkoloniales Gebilde, das von sehr verschiedenen Stämmen bzw. Stammesgruppen bewohnt wird. Sind zwar alles Schwarze, aber sonst nicht unbedingt näher bekannt oder verwandt. Die wichtigsten Stämme im Norden sind die Haussa und die Fulbe, die wichtigsten Südstämme die Yoruba und die Ibo. Die Fulbe hatten ab dem Beginn der Neuzeit etliche Kleinstaaten entlang der Sahel-Zone (inkl. Nord-Nigery), weil sie gefürchtete Krieger waren und sich wegen ihrer helleren Haut für was Besseres hielten. Später eroberten dann die Briten, die noch besser(bewaffnet)e Krieger waren und sich mit ihrer noch helleren Haut für was noch besseres hielten, mit Hilfe ihrer Haussa-Hilfstruppen einige dieser Staaten. Den Süden hatten sie schon ein bisschen früher erobert und vorher als Sklavenfangareal genutzt. Die Yoruba waren nämlich nie sehr kriegerisch, sondern relativ kultiviert (zumindest vor Ankunft der Weißen), sogar mit eigenen Pyramiden und so. Und die Ibo hatten schon in den Sechziger/Siebzigern mal die Idee, Blacky auf eigene Faust zu verlassen. Im Norden gibts nämlich hauptsächlich Steppe und Erdnüsse, im Süden aber Dschungel - und Erdöl. War ein schmutziger kleiner Krieg, der sogenannte Biafra-Krieg, weil die Ibo "ihr" Erdöl nämlich richtig alleine ausbeuten wollten, nicht nur ohne ihre nördlichen Nachbarn, sondern auch ohne die Öl-Multis aus good ol' anglia.

2. Bekanntermaßen breiten sich (zumindest in den letzten 500 Jahren) die großen mono-göttlichen Religionen immer nur auf Kosten von Heiden oder Atheisten aus (so sie sich denn ausbreiten), nie aber auf eigene Kosten. Will meinen: die islamische Mission kam von Norden aus dem Maghreb, die christliche aus dem Süden übers Meer. Zwar konnten die bleichen Fulbe die Haussa bekehren und die bleicheren Briten die Yoruba (beide Völker waren zuvor Animisten, also "Heiden"), dann aber war Schluss und die Front geklärt. Jos wiederum ist eine echte Frontstadt, weil so ziemlich alle Stammesgebiete - und damit auch beide Religionen - zusammenstoßen. Damit läufts aber so ziemlich auf einen Nachbarschaftskonflikt hinaus. Unsere letzten Nachbarschaftskonflikte hatten wir 1914 - 1919 und 1939 - 1945, jedesmal mit den frechen Franzosen, den blöden Belgiern, den Holländern (die brauchen kein Attribut) und den peinlichen Polen zugleich. (Nur mit den obszönen Österreichern hatten wir seit 1866 nichts mehr und über schwule Schweizer red ich gar nicht erst.) Wohl dem, der wenige Nachbarn hat! Deshalb fand ich wahrscheinlich auch Neuseeland in meinen Jugendphantastereien so toll.

Also zu sagen, dass sich in Jos Christen und Moslems an die Gurgel gingen, ist richtig. Allerdings in einem Sinne richtig, als ob man ein antisemitisches Verbrechen begeht, wenn man Maxim Biller die Brille von der Nase haut. Schlimm, so was! Wenn das die ganze Woche so geht, kann ich mich von meinem guten, politisch korrekten Ruf wohl verabschieden. Und das alles nur wegen Afrika!

R.