Montag, 27. Februar 2012

Mein Reim auf die Woche (20. bis 26.2.)

Was? Schloss Bellevue steht leer? Das darf nicht sein.
Sonst wohnen dort bald die Muslime drin!
In so ein Schloss, dazu noch in Berlin,
gehört doch wenigstens ein Pfarrer rein.

Nein, kein Monarch, ein Volks-Repräsentant
(nun ja, aus diesem Volk sind ausgeschlossen:
die Frechen, Faulen, Fremden und Genossen)
steht Pate für die Freiheit und das Land.

Ein Rückpass wie im Fußball, wunderbar!
Und so hat Hertha Otto installiert,
der nichts als, ach!, die Zeit repräsentiert,
als Griechenland Europameister war.

Montag, 20. Februar 2012

Mein Reim auf die Woche (13. bis 19.2.)

Die „Iron Lady“ schreitet
leibhaftig durch Berlin.
Sie will zur Berlinale,
doch keiner bringt sie hin.

Der U-Bahn-Fahrer streitet,
die Räder stehen still.
Der Grieche macht Randale,
weil er nicht sparen will.

Bankrottes Volk, es neidet
dem Staatsmann das Bankett.
Es stehen die Signale
auf rot. Das leuchtet nett.

Montag, 13. Februar 2012

Mein Reim auf die Woche (6.2. bis 12.2.)

Auf dem Olymp, das ist ein Berg von Schulden,
sieht Menschenvolk seit jeher kläglich aus.
Nur Götter, reiche, wollte Zeus dort dulden;
den Sterblichen im Tal: das Armenhaus.

Äonen ist es her, dass von dort oben
ein Mann hinabstieg, besser: ein Titan;
Prometheus trotzte lachend Vaters Toben -
und machte stolz den Griechen Feuer an.

Was, wenn von jener Flamme Funken wären,
um denen einzuheizen, die wie eh
von Opfern sich und von Gebetshauch nähren?
Sie täten sich den gottverdammten Hintern weh.

Montag, 6. Februar 2012

Mein Reim auf die Woche (30.1. bis 5.2.)

Entschuldigung, wir bitten sehr:
Es ist wirklich zu kalt heut zum Dichten.
Bei minus zwanzig Grad und mehr -
ganz unmöglich, im Vers zu berichten.

Der Frost serviert den Menschengeist
bösen Sparkommissaren zum Fraße.
Er tritt und schlägt und sticht und beißt
sich durch Stadien und durch die Straße.

Selbst wo die Welt in Flammen steht,
und das tut sie sehr oft dieser Tage,
ist eiseskalt und sturmumweht
die politische Großwetterlage.